Haupt-demo istin Karlsruhe
Zum Tag der Arbeit lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund zu 46 Veranstaltungen in ganz Baden-württemberg ein.
Karlsruhe/stuttgart. Betriebe sollen mehr Verantwortung für den Standort Baden-württemberg übernehmen, mehr in die Zukunft investieren, mehr Tariftreue zeigen und auch ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Das sind nur einige Themen, die der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Baden-württemberg am 1. Mai bei insgesamt 46 Veranstaltungen im Land auf die Straße tragen will. Alle Kundgebungen stehen unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“. Die Hauptkundgebung findet in Karlsruhe statt. Unter anderem deshalb, weil sich die Stadt verpflichtet hat, „öffentliche Aufträge nur noch an tariftreue Unternehmen zu vergeben“, sagte Uta van Hoffs, Gewerkschaftssekretärin Dgb-region Nordbaden, in einer Online-pressekonferenz.
Für mehr Tarifbindung
Zuvor hatte Dgb-vorsitzender Kai Burmeister betont, „wir müssen alles dafür tun, dass die Industriebetriebe gestützt werden“. Er begrüßte das Tariftreuegesetz, das Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zügig auf den Weg bringen will. Der DGB mache sich am 1. Mai „stark für gute Arbeit mit Tarifverträgen. Wir wollen mehr Tarifbindung.“Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wird nur noch jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland nach Tarif bezahlt. „Mehr Tarifbindung bedeutet mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen, sichere Zukunftsaussichten und mehr Lebensqualität“, sagte Burmeister. Die Bundesregierung müsse ihr angekündigtes Tariftreuegesetz auf den Weg bringen. Die Landesregierung solle diesem Beispiel folgen, forderte Burmeister. Er ist der Hauptredner bei der Hauptkundgebung in Karlsruhe.
Ohne Hauptredner auskommen müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Dgb-veranstaltung in Stuttgart. Dort sollen nach Auskunft von Kai Burmeister Beschäftigte aus verschiedenen Betrieben zu Wort kommen, zum Beispiel von der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. „Sie sollen von ihren Sorgen und Nöten in den Betrieben berichten“, erklärt der Dgb-vorsitzende. Die Vielfalt der Menschen im Arbeitsleben soll in den Mittelpunkt gestellt werden. „Wir wollen nicht, dass andere Gruppen unsere Kundgebung kapern und für ihre Zwecke missbrauchen“, betonte Burmeister. Er weist auf die schlechten Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr hin, als am Rande der Dgb-kundgebung Demonstrierende aus dem linksextremen Spektrum mit der Polizei in Konflikt gerieten. Um die 20 000 Teilnehmer waren im vergangenen Jahr bei den knapp 40 Veranstaltungen im Land. Mit einer ähnlichen Zahl rechnet der Gewerkschaftsbund auch in diesem Jahr.