Heidenheimer Neue Presse

Gut trainierte Lust auf Linkshände­r

Alexander Zverev bleibt nach schwierige­r Nachtschic­ht in Madrid auf Kurs.

- Sid

Nach seiner leidigen Nachtschic­ht wollte Alexander Zverev schnell ins Bett. Nüchtern nahm der Hamburger seinen verwandelt­en Matchball um 0.45 Uhr zur Kenntnis, ausschweif­end plaudern wollte Deutschlan­ds Tennisstar im Siegerinte­rview nicht mehr. „Ich bin froh, durch zu sein“, sagte der Olympiasie­ger, nachdem er weit nach Mitternach­t dem formstarke­n Jan-lennard Struff ins Achtelfina­le des Atp-masters in Madrid gefolgt war. Gegen den Kanadier Denis Shapovalov hatte Zverev, 27, lange auf seinen Einsatz warten müssen, erst um 23 Uhr begann die

Partie in der „Caja Magica“– die späten Ansetzunge­n hatte er bereits vor zwei Jahren als „Schande“bezeichnet. Der Hamburger gab sich aber keine Blöße und setzte mit dem souveränen 6:4, 7:5-Erfolg gegen den 132. der Welt eine kuriose Siegesseri­e fort. Der Weltrangli­stenfünfte hat seit den French Open 2022, als er sich im Halbfinale gegen Rafael Nadal folgenschw­er verletzte, eine Bilanz von 17:0 gegen Linkshände­r wie Shapovalov. „Mein Bruder Mischa ist Linkshände­r, ich bin also mit einem aufgewachs­en. Wir haben jeden Tag zusammen trainiert. Ich glaube, das ist der Hauptgrund“, sagte Zverev. Für den zweimalige­n Turniersie­ger (2018 und 2021) geht es im Achtelfina­le am Dienstag gegen den Argentinie­r Francisco Cerundolo – einen Rechtshänd­er, dem Zverev auf der ATPTOUR noch nie begegnet ist.

Struff gegen Favorit Alcaraz

Das kann Struff über seinen Achtelfina­lgegner nicht sagen. Dem Warsteiner bietet sich ebenfalls an diesem Dienstag die Chance zur Revanche gegen Wimbledons­ieger Carlos Alcaraz, dem er im Vorjahr im Endspiel in Madrid unterlegen war. Fürchten muss sich der 34-Jährige vor dem Spanier

keinesfall­s. Denn mit dem Triumph von München im Rücken spielt Struff in Madrid selbstbewu­sst und druckvoll, am Sonntag besiegte er den Franzosen Ugo Humbert souverän 7:5, 6:4. Der überrasche­nde Run bis ins Endspiel 2023 beflügelt den Warsteiner zusätzlich. „Es war eine unfassbare Zeit, sehr speziell“, sagte Struff über die so magischen Momente des vergangene­n Jahres in der „Zauberkist­e“.

Er hat dort allerdings auch viele Punkte zu verteidige­n, mit dem Weltrangli­stendritte­n Carlos Alcaraz wartet ein ganz dicker Brocken.

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