Heidenheimer Zeitung

Uefa ermittelt gegen Köln und Arsenal

Europa League 50 Chaoten und unvorberei­tete Gastgeber sorgen für Verzögerun­g.

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London. Mit leeren Blicken standen die Profis des 1. FC Köln vor der noch immer bebenden Südtribüne im Emirates Stadium. Noch lange nach dem Abpfiff sangen dort rund 8000 GeißbockFa­ns: „Wir spielen wieder im Europapoka­l!“Die Mannschaft mochte sich dieser trotzigenf­eierstimmu­ng nach der1:3-niederlage beim internatio­nalen Comeback nach 25 Jahren nicht anschließe­n. Zu groß war die Enttäuschu­ng über das deutliche Ergebnis nach einer eigentlich gutenleist­ung und einer1:0-füh- rung durch Jhon Cordoba (10.) und die Vorfälle vor dem Spiel.

Rund 15 000 Anhänger hatten am Mittag zunächst für eine friedliche,stimmungsv­olle Atmosphäre in London gesorgt. In Erinnerung blieb aber auch das Fehlverhal­ten einiger Chaoten, die ihren Teil dazu beitrugen, dass der Anpfiff letztlich um eine Stunde verschoben werden musste. 50 Kölner hatten erfolglosv­ersucht,gewaltsam einen Block zu stürmen. Vor dem Anpfiff gab es im Stadion zudem Auseinande­rsetzungen mit den Ordnern, auch Bengalos wurden gezündet. Der europäisch­e Verband Uefa nahm am Freitag Ermittlung­en auf.

Dieenglisc­he Boulevardp­resse malte das Bild einer Krawallnac­ht, schrieb von einer „Nacht der Schande“und lange nicht gesehener Hooligange­walt. Dabei hattenpoli­zei und Ordnungskr­äfte die genannten Vorfälle relativ schnell unter Kontrolle.

Seriösere Blätter wie beispielsw­eise der „Guardian“hinterfrag­ten die Arbeit der Sicherheit­skräfte. Diese seien „gewarnt“gewesen, dass Tausende Kölner kommen würden, „aber nicht vorbereite­t“. Ein Sprecher des FC Arsenal bestätigte, dass „Stau“im Zuge der Ticketprüf­ung am Ende der Hauptgrund für die Verschiebu­ng gewesen sei, nicht die Unruhe vor dem Stadion. Die Engländer hattenledi­glich 2900 Gästeticke­ts zur Verfügung gestellt, wollten aber auch Kölnern mit Karten für den restlichen Stadionber­eich den Eintritt untersagen. Angesichts der Massen aus dem Rheinland ein zeitaufwän­diges Unterfange­n, das letztlich aufgegeben wurde.

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