Von wegen schwierig
Der September gilt als schwierigster Monat an der Börse. In diesen Wochen ist tendenziell mit den stärksten Einbußen zu rechnen, besagt der Blick zurück in die vergangenen Jahre. Da passt der vermeintliche Krisenmonat in diesem Jahr nicht ins Bild: Seit Ende August hat der Deutsche Aktienindex Dax rund 500 Punkte auf gut 12 500 Punkte zugelegt, ein Plus von 4 Prozent. Trotz Nordkorea, trotz der Verwüstungen durch die Tropenstürme in der Karibik und den USA, trotz der bevorstehenden Bundestagswahl.
In den USA verbuchten die Börsen sogar neue Rekorde. Und die Ampeln stehen auf Grün. „Das Grundvertrauen für europäische Aktien kehrt nachhaltig zurück“, sagt Manfred Hübner, Geschäftsführer des Analysehauses Sentix. Die Wahrscheinlichkeit für einen anhaltenden Bullen-modus im europäischen Aktienmarkt hält er für hoch. Der Bulle steht für steigende Kurse, der Bär für fallende.
Zwar schielen auch Börsianer auf den 24. September. Aber sie bleiben gelassen. „Die bevorstehende Bundestagswahl scheint nicht die übliche Verunsicherung im Vorfeld der Wahl auszulösen“, sagt Michael Bissinger von der DZ Bank. Die Mehrheit der Händler rechnet damit, dass Angela Merkel auch die neue Regierung anführen wird. Das lasse auf das bekannte Regierungsmuster „Weiter so“schließen, sagt Bissinger. „Die Märkte sind damit gut gefahren und konnten deutlich zulegen.“
„Das Umfeld für Aktien bleibt positiv“, glaubt Daniel Schär von der Weberbank. Die Zinsen sind niedrig. Das wird sich nur allmählich etwas ändern, auch wenn die Us-notenbank Fed die Zügel leicht anzieht.