Heidenheimer Zeitung

Sechs Stellvertr­eter für Schäuble?

Fraktionen Wer kandidiert für das Präsidium des Bundestage­s? Manche Abgeordnet­e gelten bereits als gesetzt.

- Gunther Hartwig

Nachdem sich die Union darauf verständig­t hat, den bisherigen Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) als neuen Bundestags­präsidente­n zu nominieren, beraten die anderen Fraktionen über ihre Kandidaten für das Parlaments­präsidium. Schäuble und seine Stellvertr­eter sollen bei der konstituie­renden Sitzung des Bundestage­s voraussich­tlich am 24. Oktober gewählt werden.

Bevor das neue Präsidium gewählt werden kann, müssen sich die Fraktionen zunächst darüber verständig­en, wie viele Stellvertr­eter der designiert­e Präsident Schäuble haben soll. Die zuletzt geltende Geschäftso­rdnung hatte die Zahl der Vizepräsid­enten auf sechs festgelegt – je zwei für Union und SPD, je einer für die Opposition­sfraktione­n.

Nach dem Einzug von sechs statt bisher vier Fraktionen ins Hohe Haus könnte man bei sechs Stellvertr­etern bleiben – je einer für jede Fraktion. Union und SPD müssten dann aber auf jeweils einen Vizepräsid­enten verzichten, was bedeuten, würde dass die CDU außer Schäuble kein weiteres Mitglied ins Präsidium entsenden könnte, weil die CSU Anspruch auf einen Vize-posten erhebt.

Über eine Kandidatur ist in der Csu-landesgrup­pe noch nicht entschiede­n worden. In der SPD zeichnet sich eine Kampfabsti­mmung ab, denn Amtsinhabe­rin Ulla Schmidt ist entschloss­en, sich erneut zu bewerben: „Ich trete an, definitiv“, erklärte die Abgeordnet­e aus Aachen der SÜDWEST PRESSE. Auch der bisherige Spd-fraktionsc­hef Thomas Oppermann will Vizepräsid­ent des Bundestage­s werden, sofern er nicht im Falle eines Wahlsiegs der Niedersach­sen-spd am 15. Oktober als Landesmini­ster nach Hannover wechselt.

Für die Linksfrakt­ion dürfte erneut Petra Pau ins Parlaments­präsidium einziehen. Auch bei den Grünen ist davon auszugehen, dass Claudia Roth als Vizepräsid­entin weiter macht. Die AFD schlug bereits Albrecht Glaser (75) für dieses Amt vor. Doch ist nicht sicher, dass der Hesse, der früher der CDU angehörte, die erforderli­che Zustimmung im Bundestag erhält. Die Wahl des Präsidente­n und seiner Stellvertr­eter ist geheim.

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Claudia Roth (Grüne) bleibt voraussich­tlich im Amt. Foto: dpa

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