Land erwägt Neubau für die Polizei
Dienststelle Nach der Polizeireform benötigt die Behörde weniger Platz, gleichzeitig müssen die alten Gebäude saniert werden. Für ein neues Gebäude wird momentan nach einem Standort gesucht. Von Silja Kummer
Nicht ideal gelöst ist die räumliche Unterbringung der Polizei in Heidenheim. Revier, Kriminalpolizei und Verwaltung sind auf mehrere Gebäude an der Karlstraße und Schnaitheimer Straße verteilt. Zum Teil besteht dringender Renovierungsbedarf. „Wenn solche Sanierungsarbeiten anstehen, prüfen wir auch, ob ein Neubau nicht günstiger wäre“, sagt Dr. Stefan Horrer, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Vermögen und Bau in Schwäbisch Gmünd. Seine Behörde sucht deshalb nach einem Baugrundstück mit einer Fläche von mindestens 2500 Quadratmeter in möglichst zentraler Lage in Heidenheim.
Gebäude teilweise leer
Dass die Räumlichkeiten der Polizei dringend saniert werden müssen, ist schon länger klar. „Die Polizeireform hat den Prozess aber verzögert“, sagt Horrer, man musste abwarten, welche personellen Veränderungen sich dadurch ergeben würden.
„Durch die Reform sind viele Führungs- und Verwaltungsaufgaben nach Ulm verlagert worden“, erläutert Rudi Bauer, Sprecher der Polizeidirektion Ulm. Dadurch gebe es in Heidenheim Gebäude, die teilweise leer stehen. Das sah vor einigen Jahren noch ganz anders aus: Damals litt die Polizeidirektion Heidenheim seit Jahren unter Raumnot. Eine immer wieder geplante, aber letztlich nie verwirklichte Erweiterung der Schlossarkaden in Richtung Westen verhinderte zunächst eine Lösung. Besser wurde es ab 2011, als die Räume des Staatlichen Vermessungsamtes an der Karlstraße 17 frei wurden. Für 350 000 Euro wurden sie vom Land saniert, so dass der Führung- und Einsatzstab dorthin umziehen konnte.
Nun könnte es auch einen ganz neuen Standort für die Polizei geben, der aber in der Innenstadt liegen müsste. „Wir würden es begrüßen, wenn es eine zentrale bürgernahe Anlaufstelle geben würde“, sagt Rudi Bauer. Miteinbezogen werden müssten aber auch die einsatztaktischen Belange der Polizei. „Ein neues Gebäude könnte man auch zeitgemäß ausstatten“, meint er. Die Entscheidung über Neubau oder Umbau der bestehenden Gebäude dürfe aber nicht zu Lasten der dringend durchzuführenden Renovierungsarbeiten am Altbestand gehen.
Für Stefan Horrer steht und fällt diese Entscheidung aber auch damit, ob sich ein geeignetes Baugrundstück findet. „Daran habe ich Zweifel“, sagt er. Dass das Land ausreichend Geld für die räumliche Neuordnung zur Verfügung stellt, stehe hingegen außer Frage. „Eine Renovierung würde sicherlich schneller gehen, für einen Neubau braucht man einen längeren Zeithorizont“, so Horrer. Die Entscheidung für die eine oder andere Lösung soll aber noch vor Ende des Jahres fallen.
Wir würden es begrüßen, wenn es eine zentrale bürgernahe Anlaufstelle gäbe. Rudi Bauer Sprecher der Polizeidirektion Ulm