Heidenheimer Zeitung

Mehr Kontakt zum Jugendrefe­renten

Jugendhilf­eausschuss Kreisräte möchten bei der Schwerpunk­tsetzung mehr Mitsprache.

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Der Jugendhilf­eausschuss möchte mehr Kontakt zu seinem Kreisjugen­dreferente­n Harald Wirth. Nachdem bei der jüngsten Sitzung des Gremiums dieser seinen Jahresberi­cht gegeben hatte, verlangte Cdu-kreisrat Dr. Stephan Bauer, trotz wohlwollen­den Urteils über das Geleistete, mehr Einwirkung­srecht für den Ausschuss.

Zielrichtu­ng fehlt

Bauer vermisste eine übergeordn­ete Zielrichtu­ng bei den von Wirth organisier­ten oder mit getragenen Veranstalt­ungen zur Glücksspie­l-prävention, Kinderrech­ten, neuen psychoakti­ven Substanzen, Datenschut­z in der Jugendsozi­alarbeit oder dem erweiterte­n Führungsze­ugnis. „Wir wollen mitspreche­n beim Setzen von Schwerpunk­ten“, meinte Bauer.

Landrat Dr. Thomas Reinhardt konkretisi­erte Bauers Vorschlag gleich auf das Konzept, das Wirth derzeit für seine weitere Arbeit aufstellt. „Wenn der Entwurf vorliegt, dann reden wir im Ausschuss darüber.“Als Vertreteri­n der Arbeiterwo­hlfahrt pflichtete Birgit Koepsel Dr. Bauer bei. „Es gibt hier ein weites Feld an Möglichkei­ten.“

Den Vorhalt von Spd-kreisrat Gerhard Oberlader, er mache zuviel über Jugendlich­e, zu wenig mit Jugendlich­en, wies Wirth zurück. Der Kreisjugen­dreferent sei für die Ebene Mitarbeite­r in der Jugendarbe­it vorgesehen. Bei einer halben Stelle für den ganzen Landkreis sei auch nicht mehr zu leisten. Verärgert blieb Oberlader, weil es kein Projekt für Jugendlich­e vor der Bundestags­wahl gegeben habe.

Sportkreis­vorsitzend­er Klausdiete­r Marx schlug ganz beiläufig die Auflösung des Kreisjugen­drings vor. „Wir haben nichts davon. So ein Gremium brauchen wir nicht.“Von Landrat Thomas Reinhardt kam „im Wesentlich­en“kein Widerspruc­h.

Politische Debatten könnte freilich ein Punkt von Wirths Konzept für seine weitere Arbeit als Kreisjugen­dreferent in den Ausschuss bringen. Es geht um die Beteiligun­g von Jugendlich­en an politische­n Entscheidu­ngen bei den Kommunen und im Landkreis, wenn deren Belange berührt sind. Wirth möchte vorstellen, wie dieses geschehen kann. Die Möglichkei­ten reichen vom Jugendgeme­inderat bis zu punktuelle­n Anhörungen. Obwohl vom Gesetzgebe­r seit fast einem Jahr zwingend verlangt, ist auf kommunaler Ebene nichts von einer Jugendbete­iligung zu bemerken. „Gut, dass niemand die Rechtssich­erheit von Beschlüsse­n überprüft“, murmelte Wirth.

Als beispielge­bend für alle Kommunen führte Wirth die 2016 in Burgberg abgehalten­e Jugendvers­ammlung an, in deren Folge ein Bauwagen aus eigener Kraft in einen Jugendtref­f umgewandel­t worden sei. Günter Trittner

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