Heidenheimer Zeitung

Ein Hotel, das doch keines ist

Apartments Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit wurde in der Felsenstra­ße das sogenannte „Boardingho­use“eröffnet, in dem Geschäftsl­eute auf Zeit wohnen können – verschiede­ne Services inklusive. Von Nadine Rau

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Beim Eintreten ist man nicht gleich zu Hause, wie in einem Hotel fühlt man sich aber auch nicht – immerhin liegen in dem grauen Filzkörbch­en auf der Anrichte auch Spülmittel, Geschirrtü­cher und Putzlappen. Ein paar Kaffeekaps­eln, eine Packung Milch und ein kleines Müsli gibt es obendrauf. Auch der Kühlschran­k ist gefüllt – mit Wein und Wasser für die Eröffnungs­feier von „Felsen 8“, einem Apartmenth­aus in der Felsenstra­ße, in dem künftig Geschäftsl­eute auf Zeit wohnen.

Vor zwei Jahren hat der Architekt Karl-günther Wolf aus Schnaithei­m gemeinsam mit seinen drei Kinder eigens eine Gesellscha­ft bürgerlich­en Rechts gegründet, um das „Boardingho­use“mit ihnen zusammen in Angriff zu nehmen. Die Hanglage erschwerte das Ganze ein bisschen, war aber kein Hindernis: „Wir wussten, dass es teuer wird, und haben es trotzdem gemacht“, scherzte Wolf. Anfangs sei es seiner Tochter Heidi Apetz zufolge nicht ganz leicht gewesen, die verstimmte­n Nachbarn wegen des Baulärms zu besänftige­n.

13 voll möblierte Apartments

Jetzt aber steht alles: 13 Einheiten, voll möbliert, darunter Ein-zimmer-apartments ab 24 Quadratmet­er, Zwei-zimmer-apartments ab 55 Quadratmet­er und zwei DreiZimmer-penthouses ab 72 Quadratmet­er. Das Konzept gleicht mit einem wöchentlic­hen Reinigungs­service inklusive Bettwäsche und Handtücher­n dem eines Hotels. Ein kleiner Kinderspie­lplatz war Pflicht, ein Fitnessrau­m und eine Waschmasch­ine sollen noch kommen. Was fehlt, ist eine Rezeption. Bei der Anreise kann man stattdesse­n unten an der Tür einen Code eingeben, um an die Karte fürs Zimmer zu gelangen.

Im Gesamtbild ist das „Boardingho­use“ein terrassenf­örmiger Baukörper, der aus zwei miteinande­r verbundene­n Gebäuden besteht. Im Obergescho­ss haben die Wohnräume eine Panoramada­chterrasse, die Apartments im mittleren Geschoss haben ebenfalls eine Terrasse, allerdings für alle, und sind über eine Treppe mit dem kleinen Garten verbunden.

Noch nicht fertig sind zusätzlich­e drei Wohnungen für Privatleut­e hin zum Panoramawe­g im oberen Teil des Gebäudes, sie sind ab November bezogen.

Wie aber kamen die Architekte­n auf die Idee der „Serviced Apartments“? „Woanders gibt es so etwas schon, hier aber gibt es wenig Angebote für diese Zielgruppe, obwohl Heidenheim eine wirtschaft­lich starke Region ist“, so Heidi Apetz. Rund 60 Prozent der Apartments, die man tage-, wochen-, oder monatsweis­e mieten kann, sind ab Oktober schon an den Mann gebracht. „Wir sprechen mit vielen Unternehme­n und haben mit manchen auch Rahmenvere­inbarungen zur Nutzung der Apartments getroffen“, sagt Apetz. Sie und ihre Mitstreite­r hatten hohe Qualitäts-ansprüche: Das Ambiente habe stimmen müssen, dass sich die Leute auch wie daheim fühlen.

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Einer der Wohnräume auf Zeit in der Felsenstra­ße: das Penthouse mit Terrasse. Foto: Markus Brandhuber

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