Heidenheimer Zeitung

Wird die Innensanie­rung schon 2018 angepackt?

Schule Dass sich Sontheim um Fördergeld­er bewirbt, lässt den Gemeindera­t zweigeteil­t zurück. Denn: Bei Erhalt der Gelder muss die Sanierung ein Jahr vorgezogen werden. Von Laura Strahl

- Reiner Lindenmaye­r

Im Frühjahr 2018 will die Gemeinde Sontheim/brenz mit der Außensanie­rung des ehemaligen Hauptschul­gebäudes beginnen. Finanziell gestemmt werden die knapp 1,3 Millionen Euro teuren Arbeiten auch mit Hilfe von Fördergeld­ern. So sind 800 000 Euro im Rahmen des Ausgleichs­stock II zugesicher­t und 74 000 Euro aus dem Kommunalin­vestitions­programm.

Für die Innensanie­rung will man sich nun ebenfalls um Fördergeld­er von Bund und Land bemühen. Im Gemeindera­t führte dieses Ansinnen der Verwaltung allerdings zu einer größeren Diskussion. Nicht etwa, weil jemand etwas gegen Fördergeld­er einzuwende­n hätte. Nein: Die Spd-fraktion, die gemeinsam mit Bernd Moser (CDU) geschlosse­n gegen die vorgeschla­gene Bewerbung beim Kommunalen Sanierungs­fonds Schulgebäu­de und dem Ausgleichs­stock stimmte, störte sich am Zeitpunkt. „Das Thema kommt uns viel zu früh“, erklärte Spd-fraktionsc­hef Reiner Lindenmaye­r, zudem müsse sich die Gemeinde noch um andere, noch nicht näher besprochen­e Investitio­nen kümmern. Spd-fraktion

Laut bisherigem Plan steht die auf rund zwei Millionen Euro geschätzte Innensanie­rung des ehemaligen Hauptschul­gebäudes in den Jahren 2019 bis 2021 an. Bekäme man bei erfolgreic­her Bewerbung aber schon jetzt eine Förderung zugeteilt, müsste man die Innensanie­rung ein Jahr vorziehen, weil das Förderprog­ramm einen Abschluss der Arbeiten bis spätestens Dezember 2020 verlangt. Baustart wäre demnach genau wie bei der Außensanie­rung schon in 2018. „Das ist mit unserer Haushaltsl­age nicht möglich“, urteilte Reiner Lindenmaye­r. Immerhin läge der Eigenantei­l der Gemeinde abzüglich der avisierten Förderung von etwa einer Million Euro noch bei rund 975 000 Euro.

Wie Bürgermeis­ter Matthias Kraut und Hauptamtsl­eiter Martin Hofman versichert­en, bedeutet die jetzt beschlosse­ne Bewerbung bei den beiden Förderprog­rammen aber nicht, dass die Innensanie­rung auch tatsächlic­h vorgezogen wird. Der Gemeindera­t könne sich auch nach Erhalt positiver Förderbesc­heide noch bis spätestens Sommer 2018 gegen den früheren Startzeitp­unkt entscheide­n, indem er den Verzicht auf die Fördergeld­er erkläre. Die Anträge sollen jetzt quasi vorsorglic­h eingereich­t werden, auch für den Fall, dass weder Bund noch Land ein besseres Förderprog­ramm auflegen.

„Wir wollen uns die Chance auf Fördermitt­eln nicht verbauen“, erklärte Bürgermeis­ter Kraut. Immerhin sei der Kommunale Sanierungs­fonds, dessen Kunde die Gemeinde Sontheim während der Sommerpaus­e erreicht hat, auf die Jahre 2017 bis 2019 begrenzt. Eine Verlängeru­ng des Programms sei nicht im Gespräch. Positiv sehe man, so Hauptamtsl­eiter Hofman, dass die Bewerbungs­frist für den neuen Fonds bereits am 31. Oktober endet. Aus diesem Grund werde es wohl nicht so viele Interessen­ten geben und Sontheim habe recht gute Chancen, den Zuschlag zu bekommen.

Das Thema kommt uns viel zu früh.

Rückendeck­ung für Verwaltung

„Ich sehe das ziemlich genau wie die Verwaltung“, meldete sich Jonas Pürckhauer (FWV) zu Wort. Die Chance, Fördergeld­er zu erhalten, sollte man sich nicht verbauen. „Billiger als jetzt kriegen wir das nicht mehr“, lautete seine Begründung in Richtung Spdfraktio­n. Sollte die Fördersumm­e jedoch weit unter den erhofften 480 000 Euro liegen, werde sich auch die Fwv-fraktion schwer tun, der vorgezogen­en Sanierung zuzustimme­n.

 ??  ?? Die Innensanie­rung des ehemaligen Sontheimer Hauptschul­gebäudes (im Bild rechts) könnte aus Fördergrün­den bereits ein Jahr früher beginnen als ursprüngli­ch angedacht. Foto: Archiv/geyer
Die Innensanie­rung des ehemaligen Sontheimer Hauptschul­gebäudes (im Bild rechts) könnte aus Fördergrün­den bereits ein Jahr früher beginnen als ursprüngli­ch angedacht. Foto: Archiv/geyer

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