Winterlinde drohte zu brechen
Baumfällung Nach 160 Jahren musste der Baum beim Fledermauskeller gefällt werden – aus der Luft.
Sontheim im Stubental. Rein äußerlich machte die 160 Jahre alte Winterlinde am Burgstall neben dem Eingang zum Fledermauskeller – dem vormaligen Rössle-bierkeller – noch einen ganz passablen Eindruck. Vor etwas mehr als 14 Tagen aber zeigten sich erste Anzeichen dafür, dass der Baum wegen Fäulnis dabei war, auseinanderzubrechen. In einer Hauruckaktion wurde daher seitens des Bauhofs ein vier Tonnen schwerer „Ast“mittels Spannriemen gesichert. Revierförster Andreas Kühnhöfer wurde zu Rate gezogen und stimmte „ganz und gar“mit Bauhofleiter Heinz Huber überein, dass der Baum selbst mit baumchirurgischen Eingriffen nicht zu halten wäre.
Wegen anderer Straßenbauarbeiten in Sontheim aber parkten unter dem Baum entlang vom Burgstallweg viele Pkw. Der unmittelbare Gefahrenbereich war daher mit rotweißen Leitkegeln gesperrt. Bis Donnerstagnachmittag: Dann wurde spontan entschieden, den stattlichen Baum aus Gründen der Verkehrssicherheit soweit zu stutzen, dass bei möglichen Herbstoder Winterstürmen für die Häuser, für die Spaziergänger und abgestellten Autos keine Gefahr mehr besteht.
Die Motorsäge wurde oberhalb der Nisthöhlen des Waldkauzes, also auf circa vier Metern Höhe, angesetzt, sodass der Baum im kommenden Frühjahr auch wieder ausschlagen kann. Matthias Jäger vom Unternehmen Kraft in Schnaitheim rückte mit einem 40-Tonnen-autokran an. Mit diesem wurde dann Chris Eder in voller Montur und mit Kettensäge in die Krone des Baumes gebracht, entsprechend gesichert wurden die massiven „Äste” der Linde an die Ketten gelegt. Nachdem sich die Motorsäge durch das Holz gefressen hatte, lupfte „Matze“Jäger die Baumelemente aus der Krone und legte sie am Hang des Burgstalls ab.
Dort wird dann in Bälde ein Häcksler die Winterlinde in Hackschnitzel verwandeln, kündigte Förster Andreas Kühnhöfer an. Er und auch Heinz Huber zeigten sich mit dem Verlauf der zweistündigen Baumfällung trotzt des zeitweisen Dauerregens mehr als zufrieden. Am frühen Nachmittag konnte die Sperrung des Burgstallwegs wieder aufgehoben werden. Klaus-dieter Kirschner