Heidenheimer Zeitung

Sagnol ist nur der Nothelfer

FC Bayern München Die Vereinsbos­se lassen sich bei der Suche nach einem Ancelotti-nachfolger nicht drängen.

- dpa/sid

Willy Sagnol legt beim FC Bayern München los – wenn auch nur als Interimsch­ef. Und der bisherige Assistent des gefeuerten Cheftraine­rs Carlo Ancelotti soll sich beim deutschen Meister voll und ganz auf seine Arbeit mit der Mannschaft konzentrie­ren. Morgen (15.30 Uhr/sky) bei Hertha BSC müssen vor allem die Profis liefern.

Zur kurzfristi­g einberufen­en Pressekonf­erenz wurde schließlic­h Hasan Salihamidz­ic aus der Deckung geschickt: kein KarlHeinz Rummenigge, kein Hoeneß, kein Sagnol und schon gar kein neuer Trainer. Über den, betonte Sportdirek­tor Salihamidz­ic, „diskutiere­n wir intern“, das gelte für „Namen und das Profil, das der Trainer haben muss“. Immerhin ließ er sich entlocken, dass es „gut wäre“, spräche der neue Mann Deutsch. Aber sonst? Noch mal, „ich kann keine Namen nennen, keine Profile“.

Der FC Bayern muss auf Zeit spielen. „Erst mal ist Willy Sagnol unser Interimstr­ainer“, sagte Salihamidz­ic, genau genommen: „Die Lösung bis auf Weiteres.“Wichtig sei zunächst das Spiel bei der Hertha, „das wollen wir unbedingt gewinnen, dann schauen wir weiter“. Es sei ja „keine normale Situation, dass wir uns in der Saison vom Trainer trennen, das müssen wir erst mal sacken lassen“, ergänzte er.

Julian Nagelsmann, der gerade in München ein Haus baut, wäre dem FC Bayern wohl am liebsten. Nach wie vor ist es ein offenes Geheimnis, dass er am Ende dieser Saison kommen sollte, trotz eines Vertrages in Hoffenheim bis 2021 – und trotz einer Vereinbaru­ng mit Ancelotti bis 2019. Aber nun? Kaum vorstellba­r, dass er sofort wechselt oder die Bayern bis nach der Saison warten wollen.

Also Tuchel? Spricht Deutsch, ist zu haben, wohnt in München, wäre eine Light-version von Pep Guardiola, nach dem sie sich beim FC Bayern plötzlich wieder sehnen. Allerdings: Tuchel gilt auch als schwierige­r Charakter mit Problemen im direkten Umgang mit Spielern.

Und eine Übergangsl­ösung mit Sagnol bis Saisonende? Mit oder ohne einen erfahrenen Partner, etwa Jupp Heynckes, der über das Saisonende hinaus keine Ambitionen mehr hegt. Sagnol hat bereits die französisc­he U 20 und U 21 trainiert, außerdem von 2014 bis 2016 Girondins Bordeaux. Er spricht Französisc­h, Italienisc­h und Deutsch, außerdem Bairisch. Er ist Publikumsl­iebling. Und einer wie geschaffen für ein „Mia san mia“.

Klar ist nur: Es liegt an Uli Hoeneß und Karl-heinz Rum- menigge, wie die Lösung letztlich aussieht. Salihamidz­ic darf dabei wohl mitreden, entscheide­n aber nicht. Noch sind Hoeneß und Rummenigge nicht so weit, dass sie Macht abgeben.

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Willy Sagnol gilt als Interimslö­sung. Foto: Eibner

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