Heidenheimer Zeitung

Ohne Asterix

Met-kino Bellinis „Norma“aus New York

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„Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt . . . Ganz Gallien?“Bis auf das Dorf, in dem Asterix und Obelix leben, schon klar. Doch dort spielt eben „Norma“nicht. Aber vielleicht ganz in der Nähe. Jedenfalls nennt das Libretto der Oper von Vincenzo Bellini das Jahr 50 v. Chr. und Gallien als Handlungsz­eit und Handlungso­rt.

Und die Handlung der Oper beginnt damit, dass in einem heiligen Wald gallische Krieger und Druiden mit den Füßen scharren, weil sie endlich gegen die römischen Besatzer losschlage­n wollen. Was der Chefdruide Orovist zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ist, dass seine Tochter, die Seherin Norma, ein Verhältnis mit Pollione, dem römischen Prokonsul in Gallien hatte, dem zwei Knaben entsprosse­n sind. Was die Sache gleich von Anfang an noch etwas komplizier­ter macht, ist, dass Pollione Norma für deren Schülerin Adalgisa verlassen hat.

Für Spannung und Dramatik ist also gesorgt in „Norma“, einer Oper, die lange von den Spielpläne­n verschwund­en war, ehe Maria Callas die Partie für sich entdeckte und mit ihr Triumphe feierte. Die spektakulä­re Cavatine „Casta Diva“ist das sängerisch­e Bravourstü­ck der Titelheldi­n.

Vincenzo Bellinis „Norma“wurde am zweiten Weihnachts­tag des Jahres 1831 uraufgefüh­rt. Heute wirklich in Vergessenh­eit geraten ist, dass der „Norma“-stoff schon einmal zuvor vertont worden war: Giovanni Pacinis „La sacerdotes­sa d’irminsul“kam 1817 in Triest heraus. kubi

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