So wenig Arbeitslose wie nie im Südwesten
Arbeitsmarkt Der Rückgang fällt im September auch bundesweit deutlicher aus als üblich.
Auf dem Arbeitsmarkt läuft es weiter rund: Die Arbeitslosenzahl sank im September deutlich, die übliche Herbstbelebung fiel nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) stärker aus als üblich. Demnach gibt es aktuell 2,45 Mio. Arbeitslose, was einen Rückgang um 96 000 gegenüber August bedeutete. Im Vergleich zum September 2016 waren sogar 159 000 Menschen weniger arbeitslos.
„Die Beschäftigung wächst weiter und die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern steigt in diesem Monat kräftig“, erklärte Ba-vorstandsvorsitzender Dieter Scheele. Gesucht werden Mitarbeiter vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel, wie der Ba-stellenindex zeigt. Aber auch im verarbeitenden Gewerbe und der Zeitarbeit sind viele Stellen frei.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel in Ostdeutschland stärker aus als im Westen. In den fünf neuen Bundesländern sank die Zahl der Menschen ohne Job von August auf September um 10 Prozent auf 602 000, in der alten Bundesrepublik ging sie um 5 Prozent auf 1,847 Mio. zurück. Ein wichtiger Grund dafür sei, dass der demografisch bedingte Rückgang des Arbeitskräfteangebots im Osten relativ gesehen stärker zu Buche schlägt. Zudem werde er nur teils durch Zuwanderung kompensiert.
Die Konjunktur in Baden-württemberg brummt, der Bedarf an Fachkräften ist hoch. Wer trotzdem keinen Job hat, hat derzeit besonders gute Chancen auf eine Anstellung. Die Arbeitslosenquote im Südwesten hat mit 3,4 Prozent einen Bestwert erreicht. So tief war der Wert im Monat September in der seit 1998 geführten Behördenstatistik noch nie. Vorher gab es zwar auch eine Quote, sie ist wegen einer anderen Berechnungsmethode aber nicht vergleichbar.
209 729 Menschen waren im September im Südwesten arbeitslos gemeldet, das waren 16 368 weniger als im Vorjahresmonat. Grund für die gute Lage ist die brummende Konjunktur, der Arbeitskräftebedarf der Firmen ist hoch. Der Chef der Regionalbehörde, Christian Rauch, wertete als überaus positiv, dass sich die Lage für alle Arbeitnehmer-gruppen gebessert hat.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen fiel im Jahresvergleich um knapp 10 Prozent auf 61 172, ähnlich deutlich war der Rückgang bei den arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren (um 9,4 Prozent auf 21 726).