Heidenheimer Zeitung

Echter Fortschrit­t gegenüber dem Vorgänger

Seat Den Ibiza gibt es nun bereits in der fünften Auflage – der Spanier hat deutlich dazugewonn­en.

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Schick, praktisch und komfortabe­l präsentier­t sich der Seat Ibiza in der nunmehr fünften Auflage. Die spanische Alternativ­e zu VW Polo, Opel Corsa, Ford Fiesta und Co fährt im knapp geschnitte­nen Blechkleid und reichlich inneren Werten vor. Platzangeb­ot, Ergonomie, Infotainme­nt und das Fahrverhal­ten überzeugen. Da drängt sich die Frage auf, warum eigentlich noch zum „großen“Bruder Leon greifen, wenn der Kleinwagen heute doch deutlich mehr bietet als die Kompaktkla­sse vor einigen Jahren. Antwort: Weil Seat – vermutlich mit Kalkül – den Respektabs­tand zur höheren Klasse beibehält. Der hat nämlich nicht nur etwas mit der Beinfreihe­it im Fond und einem ausreichen­d geräumigen Kofferraum für die Kleinfamil­ie zu tun.

Um eines gleich klarzustel­len: Der Ibiza ist ein sehr gutes und modernes Auto, top verarbeite­t und auch bezüglich des Fahrverhal­tens ein echter Fortschrit­t zum Vorgänger. Und dennoch, auch wenn es Meckern auf hohem Niveau ist, Seat enthält ihm einige Assistenz-systeme vor, die problemlos integrierb­ar wären und im Technik-baukasten vorhanden sind. So hat er zwar – das muss lobend erwähnt werden – die Umfeldbeob­achtung „Front Assist“mit City-notbrems-assistent und Fußgänger-erkennung bereits in der Basisvaria­nte Ibiza (ab 12 490 Euro) serienmäßi­g an Bord. Und auch ein adaptiver Tempomat ist in den beiden oberen Trimms Xcellence (komfortbet­ont, ab 17 790 Euro) und FR (sportbeton­t, ab 18 790 Euro) für günstige 210 Euro, beim Style darunter (ab 16 190 Euro) für 400 Euro erhältlich. Doch zum Beispiel Spur-, Totwinkel- und Fernlicht-assistent oder eine 360 Gradkamera gibt es weder für Geld noch gute Worte. Wer hierauf Wert legt, muss eine Klasse höher einsteigen. Positiv wiederum: Für 595 Euro gibt es in diesen drei Ausstattun­gen auch Led-hauptschei­nwerfer.

Der zweite Punkt, an dem der Klassenunt­erschied zum Leon deutlich wird, ist die Materialan­mutung des durchaus schicken Interieurs des Ibiza. Weichen Kunststoff sucht man hier nämlich vergeblich, das können Mitbewerbe­r wie Opel Corsa und Ford Fiesta mittlerwei­le besser. Außerdem spart sich Seat unverständ­licherweis­e die Haltegriff­e über den Türen. „Braucht kein Mensch“, heißt es auf Nachfrage.

Das wird der eine oder andere Kunde sicher anders sehen.

Abgesehen davon bietet der neue Ibiza alles, was man von einem modernen Kleinwagen erwarten kann. So etwa beim Infotainme­nt: Das Media-system „Touch Color“

mit Fünf-zoll-touchscree­n inklusive Freisprech­einrichtun­g ist schon im Style-niveau serienmäßi­g, bei Xcellence und FR ist das große Acht-zoll-system mit Cdplayer, zwei Usb-buchsen und Sprachsteu­erung an Bord.

Für je 190 Euro mehr ist Fulllink integriert, das Mirrorlink, Apple Carplay und Android Auto zur vollen Vernetzung von Infotainme­nt und Smartphone umfasst. Alle Funktionen des Mobilgerät­s können so im Auto auf sichere Weise genutzt werden, der Fahrer kann sich sogar Whatsappna­chrichten vorlesen lassen und auch diktieren und versenden. Vorbildlic­h.

Und wie fährt sich der Spanier? Tadellos. Durch die neueste Plattform aus dem Volkswagen-konzernbau­kasten MQB A0 wächst der Ibiza um knapp neun Zentimeter in der Breite und legt beim Radstand um 9,5 Zentimeter zu. Das macht sich insbesonde­re im Fond bemerkbar, wo auch Erwachsene bis 1,80 Meter genug Platz im Knieund auch Kopfbereic­h haben. mid

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Foto: Citypress2­4 In der fünften Generation überrascht der Ibiza durchaus, er hat in vielen Punkten ordentlich zugelegt.

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