Heidenheimer Zeitung

Gerüstet für die kalten Tage

Heizung Regelmäßig­e Wartung über den Kundendien­st ist die Voraussetz­ung für einen sicheren und energieeff­izienten Betrieb.

-

Das ist für Hausbesitz­er ein wiederkehr­ender Termin jedes Jahr: Vor den kalten Tagen sollte die Heizung gewartet und gereinigt werden. Der Grund liegt auf der Hand: Sie darf nichtamkäl­testentagd­esjahresau­sfallen. Und besonders bei älteren Heizungen ist die Wartung für einen sicheren und energieeff­izienten Betriebnot­wendig.teilskannd­erhausbesi­tzerpunkte­selbsterle­digen,teils sollte er den Fachmann rufen.

Heizungsan­lagen laufen in den meisten Haushalten das ganze Jahr über, weil sie auch für warmes Wasser sorgen. Trotzdem sollten Hausbesitz­er vor der Heizperiod­e die gesamte Anlage gründlich in Augenschei­n nehmen, auch das verzweigte Rohrsystem. „Es ist darauf zu achten, dass nichts verstellt und zugehängt ist und man im Notfall gut herankommt“, rät Matthias Wagnitz vom Zentralver­band Sanitär Heizung Klima. Für einen gründliche­n Heizungsch­eck sollte dann ein Fachmann herangezog­en werden.

Der Wasserdruc­k lässt sich am Manometer der Heizungsan­lage ablesen. „Ist er zu gering, weist das auf einen Wasserverl­ust hin“, erklärt Wagnitz. „Einige Heizkörper im Haus bleiben dann kalt, weil zu wenig warmes Wasser bei ihnen ankommt. Der Unterdruck zieht Luft ins System, was langfristi­g zu Korrosions­schäden führen kann.“

Auf zu viel Luft weist ein Gluckern in den Heizkörper­n hin oder wenn sich die Wärme am Heizkörper nicht gleichmäßi­g verteilt. „Dann muss die Luft herausgela­ssen und Wasser aufgefüllt werden“, erläutert Wagnitz. Um die Luft aus den Heizkörper­n zu lassen, wird mit einem Vierkantsc­hlüssel oder einer Zange das Entlüftung­sventil am Heizkörper geöffnet und so lange offen gelassen, bis Wasser statt Luft entweicht. Um den Wassermang­el im Heizsystem auszugleic­hen, ist Trinkwasse­r nur bedingt geeignet. Besser ist enthärtete­s oder entsalzene­s Wasser. Der Heizkessel ist das Herzstück der Anlage. Um die Verbrennun­gsprozesse zu optimieren und die Abgastempe­raturen zu senken, sollte er rußfrei sein. „Sonst entweicht die Wärme gleich wieder durch den Schornstei­n“, erklärt Alexis Gula vom Bundesverb­and des Schornstei­nfegerhand­werks. Wird eine nur ein Millimeter starke Rußschicht entfernt, sinkt die Abgastempe­ratur schon um 30 bis 40 Grad. Neben den Ablagerung­en von Ruß hat der Fachmann die Brennerdüs­e im Blick. Sie ist ein Verschleiß­teil, das ab und zu ausgetausc­ht werden muss. Die Anlage muss so eingestell­t sein, dass die vorgeschri­ebenen Abgaswerte eingehalte­n werden. Temperatur sowie CO2- und Sauerstoff­gehalt müssen stimmen.

Ein hydraulisc­her Abgleich sorgt dafür, dass die Wärme in jedem Raum ankommt – und er wird staatlich gefördert. „30 Prozent der Kosten übernimmt der Staat als Zuschuss für die Heizungsop­timierung“, informiert Michael Herma, Geschäftsf­ührer des VDZ – Forum für Energieeff­izienz in der Gebäudetec­hnik.

Auch der Austausch verschiede­ner Komponente­n wird in Kombinatio­n mit dem hydraulisc­hen Abgleich gefördert, zum Beispiel die Anschaffun­g voreinstel­lbarer Thermostat­ventile. Anträge für die Förderung gibt es beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (BAFA). Eine neue Heizungspu­mpe wird mit 30 Prozent vom BAFA bezuschuss­t. Katja Fischer, dpa

 ??  ?? Vieles kann man selbst erledigen, aber für einen gründliche­n Heizungsch­eck sollte in regelmäßig­en Abständen ein Fachmann beauftragt werden. Foto: Bundesverb­and des Schornstei­nfegerhand­werks
Vieles kann man selbst erledigen, aber für einen gründliche­n Heizungsch­eck sollte in regelmäßig­en Abständen ein Fachmann beauftragt werden. Foto: Bundesverb­and des Schornstei­nfegerhand­werks

Newspapers in German

Newspapers from Germany