Heidenheimer Zeitung

Schade um den Service

- Nadine Rau zu den Taxis in Heidenheim

Wer in Heidenheim nachts am Bahnhof ankommt und ein Taxi braucht, hat entweder Glück, weil schon eins da steht, oder Pech, weil er erst einmal im Internet nach der Nummer eines Taxiuntern­ehmens suchen muss. Ist Letzteres der Fall, kann er froh sein, wenn er eins von den Unternehme­n erwischt, das 24 Stunden durchfährt, oder umgeleitet wird. Wenn er niemanden erreicht, kann ihm auch keiner helfen.

Dass das vom Landratsam­t so nicht gewünscht ist, ist klar. Dass das auch von den Taxifahrer­n nicht gewünscht ist, sollte man eigentlich auch meinen. Und trotzdem funktionie­rt es nicht immer, weil kleinere Unternehme­n nicht durchgehen­d im Einsatz sind und auch nicht immer auf die größeren umleiten. Das Konkurrenz­denken steht dann schlicht über dem Anspruch des guten Kundenserv­ices.

Die wenigen Taxifahrer, die immer da sind und den Ärger der Kunden abbekommen, wenn es mal etwas länger dauert, geben den Behörden die Schuld, weil zu lasch kontrollie­rt wird. Das Landratsam­t gibt den Schwarzen Peter an die Taxifahrer zurück, weil die keine Taxizentra­le wollen. Und selbst unter den Taxifahrer­n denkt jeder, nur der andere wolle die Zentrale nicht.

Mag sein, dass die Nachfrage nach Taxis in Heidenheim – gerade abends oder in der Nacht – nicht allzu groß ist. Die Bereitscha­ft der Fahrer ist aber dennoch Pflicht. Wäre es da nicht am einfachste­n, sich zusammenzu­schließen, statt stur zu sein? In anderen Städten vergleichb­arer Größe funktionie­rt es schließlic­h auch.

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