Schade um den Service
Wer in Heidenheim nachts am Bahnhof ankommt und ein Taxi braucht, hat entweder Glück, weil schon eins da steht, oder Pech, weil er erst einmal im Internet nach der Nummer eines Taxiunternehmens suchen muss. Ist Letzteres der Fall, kann er froh sein, wenn er eins von den Unternehmen erwischt, das 24 Stunden durchfährt, oder umgeleitet wird. Wenn er niemanden erreicht, kann ihm auch keiner helfen.
Dass das vom Landratsamt so nicht gewünscht ist, ist klar. Dass das auch von den Taxifahrern nicht gewünscht ist, sollte man eigentlich auch meinen. Und trotzdem funktioniert es nicht immer, weil kleinere Unternehmen nicht durchgehend im Einsatz sind und auch nicht immer auf die größeren umleiten. Das Konkurrenzdenken steht dann schlicht über dem Anspruch des guten Kundenservices.
Die wenigen Taxifahrer, die immer da sind und den Ärger der Kunden abbekommen, wenn es mal etwas länger dauert, geben den Behörden die Schuld, weil zu lasch kontrolliert wird. Das Landratsamt gibt den Schwarzen Peter an die Taxifahrer zurück, weil die keine Taxizentrale wollen. Und selbst unter den Taxifahrern denkt jeder, nur der andere wolle die Zentrale nicht.
Mag sein, dass die Nachfrage nach Taxis in Heidenheim – gerade abends oder in der Nacht – nicht allzu groß ist. Die Bereitschaft der Fahrer ist aber dennoch Pflicht. Wäre es da nicht am einfachsten, sich zusammenzuschließen, statt stur zu sein? In anderen Städten vergleichbarer Größe funktioniert es schließlich auch.