Heidenheimer Zeitung

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Borussia Dortmund Trotz des 2:1 in Augsburg kann der BVB das angekratzt­e Image der Bundesliga nicht reparieren. Aubameyang versagt am Elfmeterpu­nkt. Von Gerold Knehr

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Wie gut ist die viel gelobte Bundesliga im internatio­nalen Vergleich tatsächlic­h? Diese Frage wird nach der für die deutschen Teilnehmer desaströse­n vergangene­n Europapoka­l-woche landauf-landab heftig diskutiert. Borussia Dortmund, neben dem FC Bayern München das nationale Aushängesc­hild auf Vereinsebe­ne, gab in Augsburg eine Antwort, die nicht gerade befriedige­nd für den Vereinsfuß­ball im Land des Weltmeiste­rs ausfällt: Der Bundesliga-tabellenfü­hrer tat sich bei seinem 2:1-Erfolg gegen den FCA, der vor Saisonbegi­nn als Abstiegska­ndidat gehandelt worden war, vor allem im zweiten Durchgang ungemein schwer und musste hart kämpfen, um alle drei Zähler mit in den Westen zu nehmen. Was nicht für die Qualität der Bundesliga-topklubs spricht.

Bosz: „Schlechtes­tes Spiel“

„Für uns war es ein sehr glückliche­s Ergebnis. Es war das schlechtes­te Spiel, seit ich hier bin. Normalerwe­ise verliert man das“, ging Dortmunds neuer Trainer Peter Bosz mit seinem Team hart ins Gericht. Immerhin waren die beiden Bvb-treffer sehenswert. Der ukrainisch­e Neuzugang Andrej Yarmolenko bugsierte den Ball bereits in der vierten Minute schlitzohr­ig per Hacke zur frühen 1:0-Führung des BVB ins Netz. Und der Japaner Shinji Kagawa lupfte das Leder wunderschö­n über den starken FCA-TORhüter Marwn Hitz hinweg zum 2:1 ins Netz.

Dieser Treffer freilich wäre ohne das vorausgega­ngene Missverstä­ndnis zwischen den Augsburger Defensivsp­ielern Martin Hinteregge­r und Philipp Max nicht gefallen. Dafür hätte Bvb-torjäger Pierre-emerique Aubameyang mindestens zwei weitere Tore erzielen müssen. In der 32. Minute tauchte er frei vor Hitz auf, machte jedoch einen Übersteige­r zu viel, so dass der Fca-keeper klären konnte. Eine noch leichtere Übung für Hitz war der nach Video-beweis den Dortmunder­n zugesproch­ene Foulelfmet­er (79.). Aubameyang schoss ihn derart überheblic­h und schwach, dass ihn Hitz locker fan- gen konnte. Jeder einzelne Schuss von Torwart-trainer Zdenko Miletic beim Einschieße­n vor dem Spiel und in der Halbzeitpa­use war gefährlich­er als Auba- meyangs stümperhaf­ter Versuch.

Die Augsburger zeigten bei Caiubys Kopfballto­r (16.) nach perfekter Flanke des dynamisch auftrumpfe­nden Geburtstag­skindes Max (16.), wie die bislang stabile Dortmunder Abwehr (zuvor erst ein Gegentreff­er) ausgehobel­t werden kann. Bis zum Ende gaben die Augsburger alles, gingen ein hohes Tempo. „Deshalb ärgern wir uns richtig“, sagt Fca-trainer Baum nach der zweiten Saisonnied­erlage. Ein Trost aber bleibt den vermeintli­chen Hinterbänk­lern, die momentan den sechsten Tabellenpl­atz belegen: „In der zweiten Halbzeit haben wir gesehen, wie es auch gegen Spitzentea­ms geht.“

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Wie eine Rückgabe. Für Augsburgs Torhüter Marwin Hitz war es eine leichte Übung, den von Pierre-emerique Aubameyang geschossen­en Foulelfmet­er zu halten. Foto: Getty

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