Heidenheimer Zeitung

Neuer Trainer, alte Probleme

Handball Frisch Auf Göppingen gibt bei Aufsteiger Hüttenberg erneut eine deutliche Führung aus der Hand.

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Er hatte sich nach vierjährig­er Abstinenz so sehr gewünscht, in der Handball-bundesliga wieder im Rampenlich­t zu stehen. Und es war so, als ob Rolf Brack nie weggewesen wäre. Mit großer Hingabe dirigierte der 63-Jährige, der vor vier Tagen das Traineramt bei Frisch Auf Göppingen nach der Entlassung von Magnus Andersson übernommen hatte, seine Mannen beim Auswärtssp­iel in Gießen gegen den TV Hüttenberg von der Seitenlini­e, gab lautstark Anweisunge­n und feuerte sein Team wild gestikulie­rend an. So, wie man das aus seiner Zeit beim HBW Balingen/weilstette­n kennt, wo Brack von 2004 bis 2013 neun Jahre lang das Sagen hatte.

Am Engagement des neuen Göppinger Übungsleit­ers lag es sicher nicht, dass die Frisch-aufProfis gegen den Aufsteiger erneut nicht über ein 28:28-Remis hinauskame­n. Es war bereits das dritte Unentschie­den gegen einen Abstiegska­ndidaten. Dabei offenbarte der Ehf-pokalsiege­r in der zweiten Hälfte eklatante Schwächen im Abschluss. Hinzu kam eine im zweiten Abschnitt schwache Torwartlei­stung von Primoz Prost. „Wenn man nur vier Paraden im zweiten Durchgang hat, kann man nicht gewinnen“, stellte Brack ernüchtert fest, „dazu haben wir sechs, sieben Mal von Außen nicht getroffen. Das waren die entscheide­nden Bälle.“

In der ersten Hälfte war die Welt für die Gäste noch in Ordnung. Dank einer konzentrie­rten Leistung führte Frisch Auf zur Pause souverän mit 16:11. Doch der Vorsprung schmolz, und in der 50. Minute glichen die Hausherren zum 23:23 aus. „Es ist immer das Gleiche“, ärgerte sich Rechtsauße­n Tomas Urban, „in der zweiten Halbzeit lassen wir zu viele Chancen liegen. Keiner versteht es“, meinte der Slowake. 25 Sekunden vor Schluss traf Sesum per Kempa-trick zur Göppinger 28:27-Führung. Zehn Sekunden später glich Mario Fernandes zum 28:28-Endstand aus.

Coach Ralf Brack versuchte trotz der enttäusche­nden Leistung das Positive herauszust­reichen: „Im Angriff waren wir in der ersten Halbzeit topp. Insgesamt haben wir 12, 13 schnelle Tore gemacht. Über das Ergebnis bin ich enttäuscht, über die Leistung nicht.“

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Debüt als Frisch-auf-trainer: Rolf Brack. Foto: Eibner

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