Heidenheimer Zeitung

Die Heideköpfe schlagen zurück

Baseball-finalserie Nach dem 2:11 und 7:3 gegen die Bonn Capitals haben die Heidenheim­er weiter die Chance auf den dritten Meistertit­el. Grandiose Stimmung im Ballpark – nicht nur bei den Homeruns von Sascha Lutz und Shawn Larry. Von Thomas Jentscher

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Das Pitching ist die Seele des Baseballsp­iel – das wurde bei den ersten beiden Partien der Finalserie zwischen Heidenheim und Bonn wieder einmal deutlich. Hatten am Samstag beim 2:11 die Werfer der Heideköpfe nicht ihren besten Tag erwischt, so nützten die Hsbler gestern eine Schwäche des Capitals-starters, um die Grundlage für den 7:3-Erfolg zu legen.

An beiden Tagen herrschten gute Bedingunge­n und prächtige Stimmung im Heideköpfe-ballpark, die Zuschauer bekamen Spiele auf hohem Niveau zu sehen. Die erste Begegnung nahm jedoch von Beginn an einen schlechten Verlauf. Werfer Ricky Torres gelangen zu wenig Strikes, er ist nach einer langen Saison am College und in der Bundesliga auch nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte.

Und Bonn agierte am Schlag extrem gut, zwang den Heidenheim­er immer wieder zu langen Duellen mit vielen Würfen. So gab Torres gleich einen Walk und drei Hits zum 0:3 ab. Trotzdem schien noch alles möglich, denn im Rückschlag starteten die Heidenheim­er gegen Nationalsp­ieler Sascha Koch stark: Double Sascha Lutz, Single Jay Pecci und Triple Gary Owens bescherten den ersten Punkt, allerdings ging Pecci nach dem Hit von Owens an der Homeplate aus – statt 2:3 und null Aus also nur 1:3 und ein Aus. Danach scheiterte­n Simon Gühring und Mitch Nilsson und das Inning war beendet.

Die Chancen nicht genützt

Noch blieben die Heideköpfe dran, hatten in den nächsten Durchgänge­n ihre Chancen. Aber, ganz typisch für Baseball, wenn das Pitching nicht funktionie­rt, wirkt sich das auch auf die anderen Bereiche aus. Oft leisten sich die Teams gerade dann Fehler in der Feldvertei­digung und verkrampfe­n am Schlag. Fünf Hits und fünfwalks in sieben Innings gegen den starken Koch sind keine ganz schlechte Bilanz, letztlich reichte es aber nur noch zu einem Zähler, den der stark spielende Lutz (3 Hits bei 5 Schlagvers­uchen), im fünften Abschnitt nach Hause lief.

Torres biss auf die Zähne und zeigte noch eine gute Leistung, musste im sechsten Inning beim Stand von 2:6 und 107 Würfen aber vom Mound. Für ihn kam Julius Spann, der gleich weitere vier Punkte kassierte. Daswar natürlich die Entscheidu­ng. Die Heideköpfe kämpften bis zum Schluss, die Pitcher Patrick Seyfried und Elian Gentner absolviert­en noch je ein Inning ohne Gegenpunkt, aber offensiv gelang nichts mehr.

Doch davon unbeeindru­ckt legten die Heideköpfe im zweiten Spiel los wie die Feuerwehr. Gegen Pitcher Wilson Lee, in den letzten Jahren einer der absoluten Topleute in der Liga, gelang schon dem ersten Heidenheim­er Schlagmann einmonster-homerun – Lutz krönte damit seine starkevors­tellung an diesemwoch­enende.

Fulminante­r Auftakt durch Lutz

Und Lee zeigtewirk­ung. Nach fünf Balls und einem „Wild Pitch“stand es 4:0 und der Australier musste vommound, ohne ein einziges Aus geschafft zu haben. Es kam Maurice Wilhelm, mit dessen Würfen die Heidenheim­er nicht so gut zurecht kamen.

Doch die Führung ließen sie sich nicht mehr nehmen, da Werfer Justin Erasmus eine bärenstark­e Leistung zeigte. Immer wieder zwang er die Gäste zu Schlägen, die eine Beute der weitgehend sicheren Defense wurden. Im dritten Inning legten die Heideköpfe nach. Bei zwei Aus kam Nilsson auf Base und Larry erhöhte mit dem zweiten Homerun des Tages auf 6:0.

Erasmus kam weiter mit relativ wenigen Würfen durch seine Innings und im fünften Durchgang brachte ein weiterer Hit von Larry das 7:0. Erst jetzt ließ die Konzen- tration etwas nach. Ein Error ließ Bonn im sechsten Abschnitt auf 7:2 verkürzen, ehe ein ungewöhnli­ches Double-play übers dritte und erste Base und wieder zurück das Inning beendete. Im achten Durchgang kam Clayton Freimuth als Werfer, gab zwar einen Solo-homerun ab, brachte den Sieg dann aber problemlos nach Hause.

Damit ist nun alles offen, wenn die Serie kommendesw­ochenende (Samstag und Sonntag jeweils 14 Uhr) in Bonn fortgesetz­t wird. Trainer Klaus Eckle zeigte sich durchaus zufrieden. „Es ist schon witzig, dass die gleichen Teams zwei so unterschie­dliche Spiele hinlegen. Aber so ist das eben – am Samstag haben wir nicht gut gepitcht, am Sonntag die Bonner.“

Dabei habe man zwei hochklassi­ge Spiele und nahezu fehlerfrei­e Teams gesehen. „Jetzt müssen wir in Bonn mindestens ein Spiel gewinnen, dann gibt es den großen Showdown in Heidenheim“, so Eckle. Gewinnt in Bonn ein Team beide Partien, ist es deutscheme­ister, gibt’s wieder ein 1:1, dann fällt die Entscheidu­ng am 14. Oktober im Heideköpfe-ballpark.

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Es ging mächtig zur Sache im Finale zwischen den Heidenheim Heideköpfe­n und den Bonn Capitals – hier versucht Jay Pecci einen Spieler der Gäste am dritten Base auszumache­n. Fotos: Kalle Linkert
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Auf dem Weg zur Homeplate: Heidenheim­s Sascha Lutz schlug am Wochenende fünf Hits, darunter einen Homerun und zwei Doubles, dazu lief er drei Punkte nach Hause.

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