Schneller oder aufwendiger?
Bauplätze Die Vergabe von Grundstücken ist in Sontheim/brenz jetzt genau geregelt. Nur ein Gemeinderat zeigte sich von der neuen Vorgehensweise nicht überzeugt. Ihm fehlt der persönliche Kontakt. Von Laura Strahl
Schneller und auch unkomplizierter soll es gehen: Deshalb hatte der Gemeinderat im Juli auf den Vorschlag derfwvdarüber diskutiert, nach welchem Verfahren künftig Bauplätze vergebenwerden sollen. Auf Grundlage dessenwurdendem Gremium jetzt Richtlinien präsentiert – und dort mit großer Mehrheit für gut befunden. Als einziger Gegner des neuen Vergabeverfahrens zeigte sich Spd-fraktionschef Reiner Lindenmayer.
Er blieb seiner bereits im Juli geäußerten Kritik treu: „In einer so kleinen Gemeinde wie Sontheim kann das auch anders funktionieren.“Zum Beispiel indem man mit den Leuten spreche, anstatt Regeln aufzustellen, so Lindenmayer weiter. Aus seiner Sicht verkaufe man in der Gemeinde ja gar nicht so viele Bauplätze und produziere daher mit dem neuen Vergabeverfahren nur Verwaltungsaufwand.
Die übrigen Gemeinderäte waren hier aber anderer Meinung: „Das wird zu einer Beschleuni- gung führen“, sagte etwa Magnus Welsch von der CDU. Jonas Pürckhauer (FWV) sprach von einem Fortschritt. „Wir sind zufrieden.“
Ob das auch die künftigen Kaufinteressenten so sehen werden? Uman einen Bauplatz zu kommen, müssen sie nun klare Regeln befolgen: So können Bewerbungsformulare nur innerhalb einer festgesetzten Frist eingereicht werden. Nach Reihenfolge des Ein- gangsdatums werden dann Vergaberunden mit maximal fünf Bewerbern anberaumt. Hierzu müssen die Interessenten innerhalb von zwei Wochen fünf Wunschplätze angeben. Dann wird wer- den die Grundstücke von der Gemeinde vergeben.
So oder so ähnlich macht es im Kreis Heidenheim bereits seit Jahren die Stadt Herbrechtingen. In anderen Gemeinden hingegen werden gänzlich andere Vorgehensweisen verfolgt. So gilt etwa in Königsbronn: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. In Gerstetten hingegen müssen Bewerber einen detaillierten Fragebogen ausfüllen, der nicht nur den bisherigen Wohn- und Arbeitsort abfragt, sondern auch, ob sich der Bewerber ehrenamtlich in der Gemeinde engagiert. Gemäß dieser Angaben werden dann Punkte vergeben. Und wer am besten abschneidet, kommt bei der Vergabe zuerst zum Zug. In Heidenheim hingegen werden Bauplätze anhand einer Vormerkliste in der Reihenfolge des Bewerbungsdatums vergeben. In einzelnen Baugebieten/teilorten aber werden Bewerber bevorzugt, die bereits dort wohnen oder geboren sind. Und an der Zeppelinstraße wurden Bauplätze zum Höchstgebot vergeben.