Supermarkt-erpresser gesteht
Kriminalität Bei dem 53-Jährigen aus dem Kreis Tübingen entdecken die Ermittler Gift.
Der 53-Jährige, den die Polizei im Kreis Tübingen festgenommen hat, hat ein Geständnis abgelegt. Darin gab er zu, Babynahrung vergiftet zu haben, um einen Millionenbetrag zu erpressen. Kriminaltechniker untersuchten nun unter anderem seinen Computer, sagte Polizeisprecher Markus Sauter in Konstanz. „Wir hoffen, dass wir im Laufe der kommenden Tage noch mehr zu den Hintergründen erfahren.“
Auf die Spur gekommen war die Polizei dem Mann durch Hinweise aus der Bevölkerung, die eingingen, nachdem die Ermittler Bilder einer Überwachungskamera veröffentlicht hatten. Der Leitende Oberstaatsanwalt Alexander Boger sprach am Samstag auf einer Pressekonferenz in Konstanz von einer erdrückenden Beweislast. Bei einer Wohnungsdurchsuchung am Freitag in Ofterdingen habe man eine Flasche mit dem Gift Ethylenglycol gefunden, mit dem die sichergestellte Babynahrung in Friedrichshafen versetzt worden war. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Ihm werfen die Behörden versuchte räuberische Erpressung vor. Laut Boger drohen ihm im Fall einer Verurteilung zwischen 5 und 15 Jahren Haft.
Die Polizei ist zuversichtlich, dass die Gefahr durch vergiftete Lebensmittel nun gebannt ist. „Wir gehen aufgrund der jetzigen Erkenntnisse nicht davon aus, dass weitere vergiftete Nahrungsmittel von dem Mann in Umlauf gebracht wurden“, sagte Sauter.