Heidenheimer Zeitung

Die Maus öffnet Türen

- Wolfgang Risch

da hatte Helmut Kohl selig leider unrecht, nicht immer, was hinten rauskommt. Zweifel an diesem Satz sind spätestens jetzt angebracht, der Maus sei Dank. Maus? Ja, die aus dem Fernsehen, beliebt nicht nur bei kleinen Zuschauern. Diese können am 3. Oktober ein Prinzip umkehren, ihre Eltern an die Hand nehmen und gemeinsam Neues entdecken. „Türenöffne­r-tag“heißt dieser Tag, und, da Feiertag, bleibt Zeit, Türen zu durchschre­iten, die sonst verschloss­en sind – deutschlan­dweit und somit auch im Südwesten. Mal hinter die Kulissen schauen geht mal noch, mal aber auch nicht, weil das Magazin des Stadtmuseu­ms in Bietigheim-bissingen „leider ausgebucht“ist. Gleiches gilt für ein Kino in Sinsheim, die Herstellun­g von Popcorn bleibt also rätselhaft.

In Wendlingen lässt sich das Leben in einem Hospiz vom Ende her denken, in Weinsberg zeigt die Weinbausch­ule die Entstehung den Kindern noch verwehrter Genüsse. Welcher Knirps von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, darf bei der Stadtkapel­le Fellbach ins Horn stoßen. Sportliche­r Betätigung kann beim Gewichtheb­en in Leimen gefrönt werden. Was aber bietet die nahe Stadt Mannheim? Einen Gang durch die Kläranlage, nebst Besichtigu­ng des dazugehöri­gen Rechens. Gäähn, denken wohl auch die Gestalter der interaktiv­en Maus-seite im Internet, der Weg des Abwassers zwischen Rhein und Neckar bleibt dort verborgen. Entscheide­nd ist eben nicht, was hinten . . . aus die Maus.

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