Heidenheimer Zeitung

Flugunfall: Schwierige Spurensuch­e

Unglück Bei den Piloten soll es sich um einen 76-Jährigen aus Heilbronn und einen 74-Jährigen aus Stuttgart handeln.

- Tobias Würth Bildergale­rie zum Zusammenst­oß unter: www.swp.de/absturz

Schwäbisch Hall. Ein Mann in weißem Schutzanzu­g hebt einen Teil der Heckflosse hoch. Sein Kollege setzt ein liegengebl­iebenes Wrackteil daran. Vier Experten der Bundesstel­le für Flugunfall­untersuchu­ng sicherten gestern am Unglücksor­t Beweise. Auf dem Feld stehen über hunderte Meter rot-weiße Hütchen als Markierung. Bis zur Absturzste­lle der zwei Hobbyflugz­euge führt eine Spur von Wrackteile­n.

„Beide Flugzeuge waren am Sonntag im Landeanflu­g. Warum es genau zu dem Unglück kam, können wir noch nicht sagen“, berichtete gestern Polizeispr­echer Holger Bienert. Die Ermittler gehen bisher davon aus, dass die beiden Piloten starben, nachdem sich ihre Maschinen in der Luft berührten und abstürzten. Beim Piloten im Ultraleich­tflugzeug soll es sich um einen 76-Jährigen aus dem Kreis Heilbronn, im Sportflugz­eug um einen 74-Jährigen dem Raum Stuttgart gehandelt haben. Der 74-Jährige startete wohl von Stuttgart aus, der 76-Jährige in Regensburg. Zu 100 Prozent stehen die Identitäte­n aber noch nicht fest.

„Der Tower hatte Funkkontak­t zu beiden“, berichtete Bienert. Beide wollten auf dem Adolfwürth-airport landen. Die Absturzste­lle liegt 600 Meter von dem Beginn der Landebahn entfernt. Bienert stellte klar: „Die Piloten müssen eigenveran­twortlich auf Sicht fliegen.“Im Luftverkeh­r gilt generell die Regel, dass bei „mehreren einen Flugplatz gleichzeit­ig zur Landung anfliegend­en Luftfahrze­ugen das höher fliegende dem tiefer fliegenden Luftfahrze­ug auszuweich­en“habe. Die Flugleitun­g in Schwäbisch Hall gibt den Piloten lediglich Hinweise über Funk.

Ein Defekt am Flugzeug, menschlich­es Versagen, schlechte Sicht beim Anflug gegen eine tiefstehen­de Sonne, Missverstä­ndnisse: Weder Polizei noch Flugplatzl­eitung oder die externen Experten aus Braunschwe­ig wollten die laufenden Ermittlung­en durch öffentlich­e Äußerungen belasten. Spielte das alter der Piloten eine Rolle? „In acht Wochen werden wir einen Zwischenbe­richt abliefern“, teilte Germout Freitag von der Bundesstel­le für Flugunfall­untersuchu­ng in Braunschwe­ig mit.

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Foto: Tobias Würth Experten untersucht­en gestern die Wracks.

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