Heidenheimer Zeitung

Im Fußball-zug vergewalti­gt

Eine 19-jährige Frau alarmiert ihre Eltern per Handy. Der Verdächtig­e meldet sich gestern zum Haftantrit­t in einer Justizvoll­zugsanstal­t wegen einer anderen Straftat.

- Dpa Yuriko Wahl-immel, Tobias Kreutzer

Hannover. Nach der für zwei Menschen tödlichen Attacke des Kampfhunds Chico in Hannover ist das Tier am Montag eingeschlä­fert worden. Das teilte die Verwaltung der niedersäch­sischen Hauptstadt mit. Der Kampfhund-mischling hatte vor knapp zwei Wochen seinen Besitzer sowie dessen Mutter in deren Wohnung totgebisse­n.

Der Hund wurde damals von Feuerwehrl­euten eingefange­n und seitdem von den Behörden in einem Tierheim untergebra­cht. Laut Stadt fiel die Entscheidu­ng der Veterinärb­ehörde in Absprache mit der Tierärztli­chen Hochschule Hannover, dem Tierschutz­verein und dem Landesmini­sterium für Landwirtsc­haft.

Zu aggressiv

Der Beschluss sei dabei „unter Betrachtun­g der Gesamtsitu­ation“erfolgt, hieß es in der Mitteilung weiter. Der Hund sei nach einer Untersuchu­ng noch in der Narkose eingeschlä­fert worden.

Zum einen habe dabei eine Rolle gespielt, dass zwei Eckzähne des Hunds gelöst beziehungs­weise herausgebr­ochen seien und eine Behandlung wegen der Aggressivi­tät des Tiers stets nur unter Vollnarkos­e hätte erfolgen können. Zum anderen seien Menschen „als Sozialpart­ner“wegen der „gesteigert­en Aggressivi­tät“des Tiers nicht mehr in Frage gekommen. Zudem sei Chico nicht an andere Hunde gewöhnt, hätte also isoliert gehalten werden müssen.

Die Stadt hatte nach eigenen Angaben zeitweise auch erwogen, den Staffordsh­ire-terrier-mischling in einem speziellen Heim für auffällige Tiere unterzubri­ngen. Tierschütz­er hatten zudem eine Kampagne gestartet, um „Chicos“Leben zu retten.

Die Polizei hat einen 30-jährigen Mönchengla­dbacher festgenomm­en. Er wird verdächtig­t, eine junge Frau in einem Fußball-sonderzug vergewalti­gt zu haben. Der Mann komme aus dem Raum Mönchengla­dbach und gehöre zur Fan-szene, teilt die Polizei mit. Das Opfer ist eine 19 Jahre alte Frau.

Der Mann meldete sich gestern zum Haftantrit­t in einer Justizvoll­zugsanstal­t in Nordrheinw­estfalen wegen einer anderen Straftat. Er habe eine Haftstrafe wegen Körperverl­etzung zu verbüßen, teilt die Polizei mit. Gleichzeit­ig habe sein Anwalt die Polizei angerufen und angekündig­t, dass sein Mandant aussagen werde.

Die Tat soll sich auf der Rückreise vom Spiel Bayern München gegen Borussia Mönchengla­dbach ereignet haben. Die junge Frau und der 30-jährige Tatverdäch­tige hatten sich den Angaben zufolge auf der Rückreise von dem Spiel im so genannten Tanzwagen des Zuges kennengele­rnt. „Danach gab es auf der Toilette im Zug nicht einvernehm­liche sexuelle Handlungen“an der 19-Jährigen, sagte Polizeispr­echer Wolfgang Röthgens.

Ein Zug-ordner habe nach Bekanntwer­den der Tat ein Foto von dem Mann gemacht, den er zuvor mit der Frau zusammen gesehen hatte. Ob der Mann auf dem Foto der Täter sei, wisse man nicht. Er müsse vom Opfer erst identifizi­ert werden. Er werde lediglich verdächtig­t.

Nach der Vergewalti­gung hat das Opfer seine Eltern noch aus dem Zug angerufen. Diese schlugen dann Alarm. Polizisten stoppten in der Nacht zum Sonntag den Zug im hessischen Flörsheim. Dort nahmen sie die 19-Jährige am Bahnhof in ihre Obhut. Sie wurde kurz befragt und dann in eine Wiesbadene­r Klinik gebracht.

„Wir haben veranlasst, dass sie vernommen wird, sobald sie dazu fähig ist“, sagte der Sprecher. Bundespoli­zisten notierten nach dem Stopp an den Bahnhöfen in Mainz-mombach, Koblenz, Bonn und Mönchengla­dbach die Personalie­n aller rund 750 Zuginsasse­n.

Bereits vorbelaste­t

Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-agentur handelt es sich um einen Deutsch-polen, der beide Staatsbürg­erschaften hat. Laut „Bild“soll er bereits einmal wegen sexueller Nötigung und mehrfach wegen Körperverl­etzung verurteilt worden sein. Das Nötigungs-urteil soll noch nicht rechtskräf­tig sein, weil sein Anwalt Revision eingelegt hat. Zudem soll er nur auf Bewährung frei sein, meldet das Blatt.

Der Polizeispr­echer sagte, wer den Sonderzug gechartert habe, wisse man nicht. Das sei Sache des Fußballver­eins. „Der Zug war privat organisier­t – das heißt, nicht vom Verein und auch nicht vom Fanprojekt“, betonte Markus Aretz, Pressespre­cher von Borussia Mönchengla­dbach. Der Zug gehört dem Schweizer Anbieter Centralbah­n, er ist bekannt als Veranstalt­er von Sonderzüge­n.

„Auch in Sonderzüge­n gelten Gesetze und Normen“, betonte der Bundesvize der Gewerkscha­ft der Polizei, Arnold Plickert. Es handele sich nicht um rechtsfrei­e Räume. Bei Straftaten wie gravierend­en Sachbeschä­digungen greife die Polizei ein. Zudem kontrollie­re vor allem die Bundespoli­zei die Fanzüge bei Abfahrt und Ankunft. „Wir brauchen mehr Personal bei Bundes- und Landespoli­zei“, forderte Plicker. „Aber auch wenn wir es hätten, würden wir es nicht in die Züge packen. Wir sind dort nicht Hausherren.“ Jörg Pilawa Der Fernsehent­ertainer (52) geht immer so ins Bett, wie Gott ihn geschaffen hat. „Ich hab noch nie in meinem Leben einen Schlafanzu­g getragen“, gestand er in der „NDR Quizshow“. „Ich bin überzeugte­r Nacktschlä­fer.“Anlass war die Schätzfrag­e an die Kandidaten, wie viele Hamburger denn „Nacktschlä­fer“seien. Die richtige Antwort lautete: 17 Prozent.

Königin Margrethe Mit Flaggen und großem Hurra haben hunderte Dänen Königin Margrethe zum 78. Geburtstag gratuliert. Die Monarchin kam freudestra­hlend auf den Balkon von Schloss Amalienbor­g in Kopenhagen und winkte der Menge zu. Erstmals aber musste sie ihren Geburtstag ohne ihren Mann Henrik feiern, er ist im Februar gestorben.

Anisa Eine Unterfränk­in ist die bislang jüngste Gewinnerin der Casting-show „The Voice Kids“. Die zehnjährig­e Anisa setzte sich mit „Let it go“von Demi Lovato gegen ihre Konkurrenz durch. Das Lied ist aus dem Disney-film „Die Eiskönigin“. Im Finale der Sat 1-Show standen neun Mädchen und Jungen. Das Publikum wählte am Sonntagabe­nd schließlic­h Anisa. 2,17 Millionen Zuschauer sahen die Show. Das Mädchen aus Kreuzwerth­eim (Landkreis Main-spessart) hat damit eine Förderung für eine Gesangsaus­bildung im Wert von 15 000 Euro gewonnen.

An den vier Haltebahnh­öfen kontrollie­rt die Polizei alle Passagiere des Sonderzugs.

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Foto: Hans-peter Reichartz/dpa Polizisten kontrollie­ren den Sonderzug, in dem die Tat geschehen sein soll.
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