Heidenheimer Zeitung

Mauer-boxer wird vermöbelt

- Sebastian Schmid über die missglückt­e Provokatio­n eines Trump-anhängers

Provokatio­n und großkotzig­e Sprüche gehören zum Boxen dazu und sind Teil des Geschäfts. Schließlic­h soll der Kampf die Massen locken und damit die Kassen klingeln lassen. Rod Salka hat sich vergangene Woche etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um seinen Gegner zu provoziere­n: Der 35 Jahre alter Amerikaner trug im Duell mit dem Mexikaner Francisco Vargas eine rot-blauweiße Hose mit Mauer-optik und dem Spruch „America 1st“.

Dumm nur, dass der Ex-weltmeiste­r davon keineswegs eingeschüc­htert war, sondern wütend. Ab dem ersten Gong drosch „El Bandido“, wie Vargas genannt wird, seinen amerikanis­chen Kontrahent­en derart durch den Ring, dass dessen Trainer nach der sechsten Runde das Handtuch warf und den Kampf vorzeitig abbrach, um seinen von den zahlreiche­n Treffern im Gesicht arg gezeichnet­en Boxer zu schützen.

Dass der Trump-anhänger und Mauer-befürworte­r ausgerechn­et von einem Mexikaner vermöbelt wurde, ist eine Genugtuung für alle Kritiker des Us-präsidente­n. Der würde bekanntlic­h am liebsten sofort eine unüberwind­bare Grenze zwischen seinem Land und dem ungeliebte­n Nachbarn Mexiko hochziehen lassen.

Für Salka hatte die Mauerprovo­kation ein übles Ende. Es wäre schön, wenn Trump sich bei diesem Vorhaben ebenfalls eine blutige Nase holt.

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