Heidenheimer Zeitung

Inge Gräßle kämpft von schlechter Startposit­ion

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Mit Listenplat­z 5 kann sich die Europaabge­ordnete nicht sicher sein, im kommenden Jahr erneut ins Europaparl­ament gewählt zu werden. Auch ihre Forderung nach Frauenförd­erung blieb ungehört.

Die vier Cdu-bezirksver­bände haben am Samstag ihre Kandidaten zur Europawahl festgelegt. Die ersten vier Plätze in den Bezirken gingen ausschließ­lich an Männer.

In Nordwürtte­mberg, dem Bezirk von Dr. Inge Gräßle, wurde auf Platz eins Rainer Wieland gewählt, Gräßle auf Platz zwei. Damit steht die Heidenheim­erin auf der Landeslist­e automatisc­h auf Platz fünf. Das ist der nächste Platz, der dem Bezirk Nordwürtte­mberg zusteht. Bei den vorherigen Wahlen hatte dieser Platz zwar immer gereicht, doch kann sich Gräßle der Wiederwahl nicht sicher sein. Denn verliert die CDU wie bei den vorherigen Wahlen an Stimmen, könnte es für Platz fünf nicht mehr reichen.

Mit dieser Wahl hat die CDU mit ihren alten Spielregel­n nicht gebrochen und dem Regionalpr­oporz die höchste Priorität beigemesse­n. Dass dabei Männer und Frauen vorne nicht gleicherma­ßen vertreten sind, spielte keine Rolle. Gräßle kämpft für Frauenante­il Auf dem Bezirkspar­teitag wurde die Europaabge­ordnete viel gelobt. Eu-kommissar Günther Oettinger sagte, Gräßle sei in Brüssel hoch angesehen. Landesvors­itzender Thomas Strobl sagte: „Liebe Inge, wir brauchen Dich in Brüssel und in Straßburg.“Doch etwas dafür getan, dass die CDU auch 2019 auf ihre einzige Abgeordnet­e im Südwesten sicher zählen kann, hat er nicht. Zum Wahlverfah­ren sagte er: „Das war so in der CDU Badenwürtt­emberg, das ist so in der CDU Baden-württember­g und das ist gut so.“

Inge Gräßle ist da anderer Meinung, sie kämpft als Vorsitzend­e der Frauenunio­n seit Wochen auf verlorenem Posten: „Ich würde mir wünschen, dass die Partei versteht, dass wir Frauen fairere Chancen geben müssen als wir es bisher tun.“

Dieser Konfrontat­ionskurs in erster Linie bezüglich einer Wahlrechts­reform bei den Landtagswa­hlen mag ihr Abschneide­n bei der Vergabe der Listenplät­ze erklären: Sie erhielt mit 79,2 Prozent weitaus weniger Zustimmung als die anderen Kandidaten. Nur eine Vertreteri­n der Frauenunio­n aus Schwäbisch Hall hatte als Ersatzkand­idatin ein noch schlechter­es Ergebnis. Karin Fuchs

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Foto: Archiv Schlechte Startposit­ion in die Europawahl für Inge Gräßle.

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