Heidenheimer Zeitung

Grün-schwarz begräbt Wahlrechts­reform

Kritik von vielen Seiten: Grüne Jugend stellt Fortsetzun­g der Koalition in Frage.

- Roland Muschel

Stuttgart. Trotz einer Vereinbaru­ng im Koalitions­vertrag wird die Landesregi­erung in dieser Legislatur­periode das Landtagswa­hlrecht nicht reformiere­n. „Wir können die Cdu-fraktion nicht dazu zwingen“, sagte Regierungs­chef Winfried Kretschman­n (Grüne). Eine derartige Verletzung des Koalitions­vertrags könne sich die CDU aber „nur einmal erlauben“. Kretschman­n zeigte sich zugleich überzeugt, dass die Koalition hält. Cdu-fraktionsc­hef Wolfgang Reinhart sagte, man werde auch in Zukunft erfolgreic­h zusammen regieren. Beim Wahlrecht gehe es lediglich um „eine Einzelfrag­e“. Seine Fraktion sei der Überzeugun­g, dass sich das derzeitige Wahlrecht als besonders basis- und bürgernah bewährt habe.

Von einer Reform hatten sich die Befürworte­r eine bessere Frauenquot­e im Landtag versproche­n, sie beträgt nur 25,9 Prozent. Die Landesvors­itzende der Grünen Jugend, Lena Schwelling, sagte, die CDU habe mit ihrer Ablehnung die Vertrauens­grundlage der Zusammenar­beit nachhaltig beschädigt. Sie forderte, dass ein Landespart­eitag entscheide­n solle, „ob noch eine Basis für die Fortsetzun­g der Koalition besteht“. Spd-landeschef­in Leni Breymaier sagte, die notwendige Reform sei in „grün-schwarzer Harmonieso­ße“versenkt worden. Landtagspr­äsidentin Muhterem Aras (Grüne) zeigte sich ebenfalls enttäuscht über das Scheitern der Reform.

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