VW investiert 15 Milliarden in China
Automesse Peking Der Wolfsburger Konzern will für Elektrifizierung und Digitalisierung mehr ausgeben.
Peking. Der Volkswagen-konzern möchte die Investitionen in China deutlich erhöhen. Es geht vor allem um die Entwicklung von Elektroautos und das autonome Fahren. Bis 2022 wollen die Wolfsburger mit ihren Partnern 15 Mrd. € für Zukunftsprojekte auf dem größten Automarkt der Welt in die Hand nehmen. Das kündigten der neue Vw-konzernchef Herbert Diess und China-chef Jochem Heizmann vor dem Beginn der Pekinger Automesse an.
Gleichzeitig stellte VW eine neue Marke für Elektrofahrzeuge mit dem Namen Sol vor, deren Autos zusammen mit dem Joint-venture-partner JAC für den chinesischen Markt produziert werden sollen. Das erste Modell der Marke – ein kompakter SUV mit der Bezeichnung E20X – soll demnach noch in der zweiten Jahreshälfte herauskommen.
China ist der wichtigste Vwmarkt, der Autobauer rückte neben Diess mit weiteren Vorständen zur Messe in Peking an. Für Diess war es der erste Auslandsbesuch, er hat in der vorigen Woche Matthias Müller abgelöst.
770 000 E-autos
Das Land ist der Leitmarkt für E-mobilität. In den vergangenen Jahren zogen die Verkäufe von E-autos stärker an als überall sonst auf der Welt. 2017 stieg die Zahl der verkauften Elektro- und Plug-in-hybrid-pkw auf 770 000, der Großteil stammt von heimischen Anbietern. Deutsche Autobauer hinken hinterher.
Die Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Verkauf von Autos mit alternativen Antrieben anzukurbeln. China sei nicht nur als Markt wegen der hohen Verkaufszahlen wichtig, sagte Diess. Vielmehr entstünden hier auch neue Trends rund um die Themen Vernetzung und Elektroantriebe.
In von Smog geplagten Großstädten ist kaum noch an neue Nummernschilder für Benziner-autos zu kommen. Käufer von E-fahrzeugen profitieren dagegen von staatlichen Subventionen. Zudem verordnete die Regierung im September eine Produktionsquote auf Elektroautos von 10 Prozent, die von 2019 greifen soll. Karen Emler