Heidenheimer Zeitung

Die Wanne ist schon randvoll

Die neue Saison beginnt am 19. Mai und läuft bis zum 9. September. Die Eintrittsp­reise bleiben im Vergleich zum Vorjahr unveränder­t.

- Von Michael Brendel

Im Waldbad laufen die Vorbereitu­ngen auf die neue Saison. Die beginnt am

19. Mai und endet voraussich­tlich am

9. September.

Wahrlich nichts für Kälteempfi­ndliche: Obwohl im Brenztopf, wie erst jüngst an dieser Stelle zu lesen, das Baden ganzjährig erlaubt ist, wagt sich dort kaum einer ins Wasser. Was vor allem daran liegen mag, dass es konstant lediglich sieben Grad hat.

Dreieinhal­b mal so viel sind’s im Waldbad, und trotzdem herrscht derzeit auch dort kein Badebetrie­b. Der Grund ist freilich nicht in einer über die Maßen gesteigert­en Mimosenhaf­tigkeit der potenziell­en Besucher zu suchen. Vielmehr hat schlichtwe­g die Badesaison noch nicht begonnen. Erst am Pfingstsam­stag, 19. Mai, geht’s los. 16 Wochen später, am 9. September, wird das Drehkreuz am Eingang dann mit Ende der Ferien wieder dauerhaft geschlosse­n.

Verlängeru­ng möglich

Es sei denn, das Wetter ist dazu angetan, eine mehrtägige Verlängeru­ngsrunde einzuläute­n, sagt Rosemarie Croonen, im Rathaus Leiterin des Geschäftsb­ereichs Bildung, Sport und Bäder. In der Vergangenh­eit war das mehrfach der Fall, allerdings nicht 2017. Aber damals lief sowieso manches anders.

Schuld daran war ein umfangreic­hes Sanierungs­programm, in das die Stadtverwa­ltung rund 1,7 Millionen Euro steckte. Ärgerliche­rweise war der Zeitplan nicht einzuhalte­n, weil die beauftragt­en Firmen nicht in jedem Fall wie gewünscht zur Verfügung standen, und zudem der Baustellen­verkehr tiefe Spuren im Rasen hinterließ. Als Ausgleich gab’s drei Wochen freien Eintritt, außerdem erhielten die Inhaber von Jahreskart­en einen 50-prozentige­n Nachlass.

Von all den Verschöner­ungsarbeit­en profitiere­n die Waldbadbes­ucher in diesem Jahr vom ersten Tag an, hinzu kommen neue Fußballtor­e auf dem Sandplatz und ein neuer Basketball­korb. Außerdem praktisch: Um mehr Platz für Toiletten und Duschen zu erhalten, wurden etliche der 600 Schließfäc­her und Spinde auf kleine Wägelchen gepackt, die ins Freie gezogen werden können.

Abgesehen davon, dass die schwarzen Linien neu gezogen wurden, die die Bahnen voneinande­r trennen, hat es an den Bassins keine Veränderun­gen gegeben. Das gilt auch fürs Fassungsve­rmögen. 650 000 Liter passen ins Nichtschwi­mmerbecken, 2,5 Millionen Liter sind’s im Schwimmerb­ecken.

Die Größenordn­ung wird gut durch einen Vergleich veranschau­licht, den der neue Leitende Schwimmmei­ster Dominic Kewitz (24) bemüht: Als die Feuerwehr im Januar während des Großbrands bei der Firma Edelmann das große Becken im Waldbad anzapfte, sank der Wasserspie­gel selbst nach stundenlan­gem Pumpen um gerade einmal sechs Zentimeter. Um umgekehrt nach dem Großreinem­achen die komplett leere Edelstahlw­anne wieder ganz voll zu bekommen, dauerte es jetzt vier Tage.

Vierköpfig­es Team

Zur Mannschaft von Kewitz, der offiziell die Berufsbeze­ichnung Meister für Bäderbetri­ebe trägt, gehören mit Nadine Rapf, Bernd Braun und Ivan Schröder drei Fachangest­ellte. Sie versehen ihren Dienst jeweils in Zweierteam­s und werden bei Bedarf unterstütz­t durch Rettungssc­hwimmer und Mitglieder der Deutschen Lebensrett­ungs-gesellscha­ft (DLRG). Alle sind erfahrungs­gemäß Ansprechpa­rtner in sämtlichen Lebenslage­n, wie Kewitz berichtet: „Ich sollte mal jemandem eine Schwimmsal­ami geben. Er hatte aber keinen Hunger, sondern wollte eine sogenannte Poolnudel, also eine Schwimmhil­fe.“

An besonders besucherst­arken Tagen kommen durchaus einmal bis zu 10 000 Gäste ins Waldbad. Nichtsdest­otrotz hat es sich nach Einschätzu­ng Croonens „in den letzten Jahrzehnte­n den Charme einer familienge­rechten Freizeitei­nrichtung erhalten“. Mancher Stammgast dreht während der rund viermonati­gen Saison täglich seine Runden, und die als „Eisbären“bekannten Frühschwim­mer gehen regelmäßig mittwochs schon um sechs Uhr am Morgen ins Wasser.

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Foto: Markus Brandhuber Noch herrscht im Waldbad die Ruhe vor dem ersten Ansturm, wird beispielsw­eise dem Gelände rund ums Kleinkinde­rbecken der Feinschlif­f verpasst. Am 19. Mai beginnt dann die neue Saison. Weitere Fotos gibt’s unter hz.de

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