Die Wanne ist schon randvoll
Die neue Saison beginnt am 19. Mai und läuft bis zum 9. September. Die Eintrittspreise bleiben im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Im Waldbad laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison. Die beginnt am
19. Mai und endet voraussichtlich am
9. September.
Wahrlich nichts für Kälteempfindliche: Obwohl im Brenztopf, wie erst jüngst an dieser Stelle zu lesen, das Baden ganzjährig erlaubt ist, wagt sich dort kaum einer ins Wasser. Was vor allem daran liegen mag, dass es konstant lediglich sieben Grad hat.
Dreieinhalb mal so viel sind’s im Waldbad, und trotzdem herrscht derzeit auch dort kein Badebetrieb. Der Grund ist freilich nicht in einer über die Maßen gesteigerten Mimosenhaftigkeit der potenziellen Besucher zu suchen. Vielmehr hat schlichtweg die Badesaison noch nicht begonnen. Erst am Pfingstsamstag, 19. Mai, geht’s los. 16 Wochen später, am 9. September, wird das Drehkreuz am Eingang dann mit Ende der Ferien wieder dauerhaft geschlossen.
Verlängerung möglich
Es sei denn, das Wetter ist dazu angetan, eine mehrtägige Verlängerungsrunde einzuläuten, sagt Rosemarie Croonen, im Rathaus Leiterin des Geschäftsbereichs Bildung, Sport und Bäder. In der Vergangenheit war das mehrfach der Fall, allerdings nicht 2017. Aber damals lief sowieso manches anders.
Schuld daran war ein umfangreiches Sanierungsprogramm, in das die Stadtverwaltung rund 1,7 Millionen Euro steckte. Ärgerlicherweise war der Zeitplan nicht einzuhalten, weil die beauftragten Firmen nicht in jedem Fall wie gewünscht zur Verfügung standen, und zudem der Baustellenverkehr tiefe Spuren im Rasen hinterließ. Als Ausgleich gab’s drei Wochen freien Eintritt, außerdem erhielten die Inhaber von Jahreskarten einen 50-prozentigen Nachlass.
Von all den Verschönerungsarbeiten profitieren die Waldbadbesucher in diesem Jahr vom ersten Tag an, hinzu kommen neue Fußballtore auf dem Sandplatz und ein neuer Basketballkorb. Außerdem praktisch: Um mehr Platz für Toiletten und Duschen zu erhalten, wurden etliche der 600 Schließfächer und Spinde auf kleine Wägelchen gepackt, die ins Freie gezogen werden können.
Abgesehen davon, dass die schwarzen Linien neu gezogen wurden, die die Bahnen voneinander trennen, hat es an den Bassins keine Veränderungen gegeben. Das gilt auch fürs Fassungsvermögen. 650 000 Liter passen ins Nichtschwimmerbecken, 2,5 Millionen Liter sind’s im Schwimmerbecken.
Die Größenordnung wird gut durch einen Vergleich veranschaulicht, den der neue Leitende Schwimmmeister Dominic Kewitz (24) bemüht: Als die Feuerwehr im Januar während des Großbrands bei der Firma Edelmann das große Becken im Waldbad anzapfte, sank der Wasserspiegel selbst nach stundenlangem Pumpen um gerade einmal sechs Zentimeter. Um umgekehrt nach dem Großreinemachen die komplett leere Edelstahlwanne wieder ganz voll zu bekommen, dauerte es jetzt vier Tage.
Vierköpfiges Team
Zur Mannschaft von Kewitz, der offiziell die Berufsbezeichnung Meister für Bäderbetriebe trägt, gehören mit Nadine Rapf, Bernd Braun und Ivan Schröder drei Fachangestellte. Sie versehen ihren Dienst jeweils in Zweierteams und werden bei Bedarf unterstützt durch Rettungsschwimmer und Mitglieder der Deutschen Lebensrettungs-gesellschaft (DLRG). Alle sind erfahrungsgemäß Ansprechpartner in sämtlichen Lebenslagen, wie Kewitz berichtet: „Ich sollte mal jemandem eine Schwimmsalami geben. Er hatte aber keinen Hunger, sondern wollte eine sogenannte Poolnudel, also eine Schwimmhilfe.“
An besonders besucherstarken Tagen kommen durchaus einmal bis zu 10 000 Gäste ins Waldbad. Nichtsdestotrotz hat es sich nach Einschätzung Croonens „in den letzten Jahrzehnten den Charme einer familiengerechten Freizeiteinrichtung erhalten“. Mancher Stammgast dreht während der rund viermonatigen Saison täglich seine Runden, und die als „Eisbären“bekannten Frühschwimmer gehen regelmäßig mittwochs schon um sechs Uhr am Morgen ins Wasser.