Heidenheimer Zeitung

Vorteile für Nutzer des Busverkehr­s im Blick

Die Neustruktu­rierung der Heidenheim­er Verkehrsge­sellschaft hat zur Folge, dass das Linienbünd­el Süd nochmals ausgeschri­eben wird. Es soll dann direkt an die HVG vergeben werden.

- Von Günter Trittner

Vom neuen Linienbünd­el Süd verspreche­n sich die Städte Giengen und Herbrechti­ngen ab Ende 2021 Verbesseru­ngen im öffentlich­en Nahverkehr.

Die Städte Giengen und Herbrechti­ngen erwarten sich von der Neuausschr­eibung der Konzession für das Linienbünd­el Süd einige Verbesseru­ngen bei den Busverbind­ungen. Sie müssen darauf aber länger warten als geplant. Denn die in die Wege geleitete Neuorganis­ation der Heidenheim­er Verkehrsge­sellschaft zwingt dazu, das Vergabever­fahren für dieses Linienbünd­el neu zu starten. „Wir haben dazu rechtliche­n Rat eingeholt“, sagt Ralf Kuschel, der beim Landkreis die Geschäftss­telle für den Heidenheim­er Tarifverbu­nd (HTV) leitet.

Änderung durch Übernahme

Wie berichtet hat der Kreistag Ende Oktober beschlosse­n, dass der Landkreis die Mehrheit der Anteile an der HVG übernimmt. Damit soll verhindert werden, dass die HVG im Zuge der Neuvergabe­n der Konzession­en noch ein weiteres Linienbünd­el verliert und ihr womöglich letztlich sogar die Geschäftsg­rundlage entzogen wird. Die Linienbünd­el West und Nord/ost gingen bereits an die Süddeutsch­e Verkehrsli­nien Gmbh & Co KG als günstigste Bieterin.

Bislang hat im Rahmen einer Private Public Partnershi­p die Transdev-gruppe bei der HVG das Sagen. Sie hält einen Anteil von 74,8 Prozent. Geplant ist, dass die HVG durch Zahlung von 1,7 Millionen Euro an die Transdev ihren Anteil auf 51 Prozent aufstockt. Aufgrund des Mehrheitsw­echsels kann das laufende Vergabever­fahren für das Linienbünd­el Süd neu gestartet werden. Ziel ist eine Direktverg­abe der Konzession an die HVG. Die RBS, die derzeit auch Linien im Bündel Süd fährt, bleibt dann außen vor. Die HVG bekommt alle Linien zugesproch­en. Vorab aber muss nun aufs Neue ein Eu-weites Ausschreib­ungsverfah­ren eingeleite­t werden. Dieses komplexe Procedere startet wie gehabt mit einer Vorabbekan­ntmachung. In dieser Phase können von den Verkehrsun­ternehmen nur eigenwirts­chaftliche Gebote abgegeben werden. Das heißt, die Bieter verzichten auf Zuschüsse zum Betrieb.

Diese Ausschreib­ung läuft seit wenigen Tagen. Binnen drei Monaten müssen die Angebote abgegeben werden.

Frist abwarten

Ralf Kuschel geht nicht davon aus, dass während dieser Frist etwas geschieht „Es sind ja auch bei der ersten Vorabbekan­ntmachung für das Linienbünd­el Süd keine eigenwirts­chaftliche­n Angebote eingegange­n.“Verbunden ist diese erste Ausschreib­ungsstufe mit einer Wartefrist von einem Jahr. Somit wird erst im November des Jahres 2021 diese Phase abgeschlos­sen sein. Erst im Anschluss kann der Landkreis das Linienbünd­el Süd direkt zuschlagen. Da bereits zum 1. August 2021 die bestehende­n Konzession­en auslaufen, muss der Landkreis zu einer Notmaßnahm­e greifen. Die Busunterne­hmen werden für die noch verbleiben­de Zeit beauftragt, ihre Linien weiter zu bedienen. Nach den bisherigen Planungen hätte zum 1. August 2021 der neue Konzession­snehmer mit dem verbessert­en Fahrangebo­t den Betrieb aufnehmen soll. Dies wird nun gut drei Monate später geschehen.

Kommunen finanziere­n mit

Dann werden auch die von den Kommunen Giengen und Herbrechti­ngen gemachten und zu 50 Prozent mitfinanzi­erten Verbesseru­ngsvorschl­äge umgesetzt. Dazu gehört eine neue Buslinie zwischen Herbrechti­ngen und Giengen, die stündlich über den Industriep­ark A 7 und den Giengener Industriep­ark führt. Weitere Komponente­n sind die Ausdehnung der Bedienzeit­en im Giengener Stadtbusve­rkehr; mehr Fahrten in das Brenztal und nach Bayern wie eine Verbesseru­ng der Bedienung der Giengener Teilorte Burgberg und Hürben.

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