Heidenheimer Zeitung

Verbessert­e Steuerlage im Südwesten

Laut Schätzung bleibt mehr Geld in der Kasse, die Verwendung sorgt für Streit.

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Stuttgart. Licht am Ende des Tunnels: Das Land Baden-württember­g kann laut den regionalis­ierten Zahlen der Herbststeu­erschätzun­g damit rechnen, 2022 wieder mehr Steuern einzunehme­n als im Vorkrisenj­ahr 2019. Schon in diesem und im kommenden Jahr zeichnet sich, nach zunächst starken Einbrüchen, eine Stabilisie­rung ab. Im Vergleich zum zweiten Nachtrag

zum Doppeletat 2020/201 kann das Land nun mit einem Plus von 836 Millionen Euro rechnen. Allerdings beinhaltet der Nachtragse­tat 13,5 Milliarden Euro Neuschulde­n.

Über die Entwicklun­g wie über die Verwendung der 836 Millionen Euro ist prompt Streit ausgebroch­en. Während Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) die verbessert­en Einnahmen als Ergebnis eines erfolgreic­hen Kampfes gegen die Krise deutet, sieht Fdp-finanzexpe­rte Stephen Brauer darin den Beleg, dass das Land zu früh zu viele Schulden gemacht habe.

Spd-fraktionsc­hef Andreas Stoch will das Geld unter anderem für 1000 zusätzlich­e Lehrkräfte investiere­n. Grünen-fraktionsc­hef Andreas Schwarz sagt, das Geld werde „dringend gebraucht“, um wirtschaft­liche und soziale Folgen der Pandemie zu bewältigen. Der Bund der Steuerzahl­er fordert indes, die Neuverschu­ldung zu senken. Cdu-fraktionsc­hef Reinhart positionie­rt sich dazwischen: Mehreinnah­men, die zur Bekämpfung der Pandemie nicht „dringend erforderli­ch“seien, sollten „unmittelba­r zur Tilgung“verwendet werden. rol

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