Heidenheimer Zeitung

Auf Nimmerwied­ersehen, Kalifornie­n

- Guido Bohsem

mal über Umziehen nachgedach­t? Gerade in diesen Zeiten fallen einem ja schnell die Bude auf den Kopf und die Nachbarn auf den Wecker. Man fasst sich auch an den Kopf, wenn man sich die Miete ansieht, die jeden Monat über den Tisch geht. Und das jetzt, wo viele ja noch nicht mal in der Nähe der Arbeit sein müssen. Wenn die Internetve­rbindung stimmt, könnte man genauso gut auch da wohnen, wo es einem wirklich gefällt, an der Ostsee zum Beispiel oder im Schwarzwal­d oder in der Eifel.

In der letzten Zeit

Manche besonders schönen Orte hingegen sind da Opfer ihres eigenen Erfolgs, wie zum Beispiel die Städte San Francisco, Oakland oder

San José. Die natür- lich alle da liegen, woran man denkt, wenn man von Kalifornie­n träumt und vielleicht sogar mal ein Hippie war. Leider sind die Mieten in der sogenannte­n Bay Area inzwischen so hoch, dass sich Normalos das Leben dort kaum noch leisten können. Weshalb die Glückliche­n unter ihnen, die die ganze

Zeit im Homeoffice arbeiten, jetzt nach Tulsa in Oklahoma umziehen. Wer sich dort als Heimarbeit­er ansiedelt, erhält nämlich ein Willkommen­sgeschenk von umgerechne­t etwa 8500 Euro.

Hach, denkt der geplagte Städter. Das wäre es doch, aufs Land ziehen und Geld dafür kriegen. Aber Achtung: Tulsa liegt etwa 2800 Kilometer von San Francisco entfernt. Das ist etwa so weit wie von Paris nach Moskau. Vielleicht bleiben wir dann doch.

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