„Der Ofen brennt noch von alleine“
Kapitän Marc Schnatterer fühlt sich fit und würde gerne seinen auslaufenden Vertrag verlängern.
Das sind mal ziemlich beeindruckende Zahlen: Seit 2008 ist Marc Schnatterer beim 1. FC Heidenheim und damit bei weitem der dienstälteste Spieler. In der
2. Liga kommt der Kapitän auf 203 Partien, in denen er 48 Tore geschossen hat. Und wohl noch wichtiger: Der gebürtige Heilbronner hat 63 Treffer in der
2. Liga direkt vorbereitet.
Zuletzt nahm Schnatterer, der morgen 35 Jahre alt wird, allerdings eine veränderte Rolle ein. In sieben Ligaspielen wurde er viermal eingewechselt und stand dementsprechend nur dreimal in der Startelf. Wie wertvoll er als „Joker“sein kann, bewies Schnatterer in der vergangenen Saison. Im letzten Heimspiel der regulären Saison gegen den Hamburger SV wurde der Rechtsfuß beim Stand von 0:1 eingewechselt und bereitete nicht nur den Ausgleichstreffer (Eigentor) mit vor, sondern auch den 2:1-Siegtreffer in der fünften Minute der Nachspielzeit. Durch den Sieg zog der FCH letztlich in die Aufstiegs-relegation ein.
Im kommenden Sommer läuft Schnatterers Vertrag beim FCH aus, noch wurde keine Verlängerung vermeldet. „Ich fühle mich gut und würde gerne noch mal ein Jahr dranhängen“, so Schnatterer bei „Steil!“, dem Fußball-podcast des „SWR“. Und weiter: „Ich kann noch Gas geben. Ich brauche keinen, der hinten bei mir mit dem Feuerzeug kommt, dass der Ofen weiter brennt. Er brennt von alleine noch.“
Obwohl seine Rolle eine andere ist als in den Jahren zuvor, habe er noch Spaß. „Ich rege mich noch viel zu sehr im Training über Kleinigkeiten auf. Das ist oft eine Schwäche von mir“, so Schnatterer weiter. „Aber solange das so ist, weiß ich, dass ich dabei bleiben möchte. Und wenn ich mich nicht mehr über etwas aufrege, weiß ich: So, jetzt ist es Zeit heimzugehen.“
Auch deutschlandweit ist „Mister Heidenheim“noch immer in aller Munde, wie das „Ungelesen“auf Seite 9 dieser Ausgabe beweist. Dennoch habe er sich vor allem nach der verpassten Aufstiegs-relegation zur 2. Liga im Sommer 2013 überlegt, den Schritt vom FCH weg zu wagen. So richtig konkret seien die Angebote aber nicht gewesen, so Schnatterer im Podcast des „SWR“. „Wahrschlich haben viele gedacht: Der ist mit Heidenheim eh verheiratet, der geht da nicht weg. Wenn das so ist, war für mich auch klar: Ich muss die Ehe durchziehen“, erklärte Schnatterer scherzhaft.
Auch nach dem Ende seiner aktiven Zeit sieht er seine Zukunft in Heidenheim. Darüber habe es bereits Gespräche mit dem Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald gegeben. ed