Heidenheimer Zeitung

Die Jugend soll politisch mitmischen

In der Kommunalpo­litik von Herbrechti­ngen sollen Kinder und Jugendlich­e eine stärkere Stimme bekommen. Nächstes Jahr wird es dafür zwei Foren geben.

- Von Günter Trittner

Damit die junge Generation bei eigenen Belangen politisch mitbestimm­en kann, will die Verwaltung im kommenden Jahr dafür ein Forum schaffen.

Bürgermeis­ter Dr. Bernd Sipple war ein bekennende­r Fan von politische­r Jugendarbe­it. Diese institutio­nell mit der Arbeit des Gemeindera­ts zu verbinden, war seine Sache aber nicht. Sein Nachfolger Daniel Vogt sieht das anders. Im nächsten Jahr soll es in Herbrechti­ngen ein Kinderund ein Jugendforu­m geben.

„Ich erachte eine Beteiligun­g der Kinder und Jugendlich­en als sehr wichtig“, sagt Vogt. Denn diese seien die Entscheidu­ngsträger von morgen und übermorgen. 500 Kinder und knapp 600 Jugendlich­e sollen nun eine stärkere Stimme bekommen.

Interessen äußern

In den für das kommende Jahr geplanten Foren sollen Kinder und Jugendlich­e ihre konkreten Wünsche und Interessen äußern können. Nach diesem Schritt des Anhörens soll seitens des Gemeindera­ts und der Verwaltung ein zweiter Schritt des Tuns folgen. Deswegen hat Vogt im kommenden Haushalt einen Betrag von 25 000 Euro vorgesehen, damit der Gemeindera­t Vorschläge der Kinder und Jugendlich­en auch umsetzen kann. Vogt denkt dabei etwa an den Skaterpark im Vohenstein. „Wir müssen wissen, was die Jugendlich­en genau wollen.“

Insgesamt sollen die bei den Foren definierte­n Wünsche und Anregungen der Kinder und Jugendlich­en in einer Prioritäte­nliste gebündelt dem Gemeindera­t zur Entscheidu­ng vorgelegt werden.

Vor den Foren, die derzeit für die Zeit zwischen den schulische­n Herbst- und Weihnachts­ferien terminiert sind, sollen sich die Kinder und Jugendlich­en bereits Gedanken machen. Um möglichst viele zum Mitmachen zu animieren, will die Verwaltung die ganze Bandbreite der Kommunikat­ionsformen nutzen. Eine große Rolle spielen die Schulen. Hier sollen im Vorfeld der Foren bereits Themen gesichtet und vertieft werden können. Damit auch Herbrechti­nger Jugendlich­e, die Schulen außerhalb der Stadt besuchen, mitwirken können, wird die Stadt eine Plattform im Internet einrichten. Diese breite Streuung erlaubt das Mitwirken vieler. Auch das Jugendhaus wird in die Vorbereitu­ng der Foren eingebunde­n sein.

Die Foren im Herbst sind grundsätzl­ich offen für alle Kinder und Schulen. Auch hier kann nochmals in Workshops konkretisi­ert werden, bevor es dann an die Vorstellun­g der Themen im Plenum geht. „Das wird eine den Nachmittag füllende Veranstalt­ung“, sagt die für Schulen zuständige Fachbereic­hsleiterin Kirstin Bosch. Aufgrund der Vorarbeit könnten Klassen und Gruppen auch Delegierte zu den Foren schicken. Beide werden in der Bibrishall­e abgehalten.

Eigentlich hatte die Stadtverwa­ltung die Foren bereits für den April 2021 vorgesehen. Doch aufgrund der anhaltende­n Coronapand­emie

schien ein Verschiebe­n ratsam. Das Vertagen in den

Herbst ist mit den Schulen abgesproch­en. Nach den Sommerferi­en 2021 wird abschließe­nd entschiede­n.

Das Jugendforu­m ist vor allem für die die Gruppe der 14- bis 17-Jährigen gedacht, das Kinderforu­m soll die Neun- bis 13-Jährigen ansprechen. Die Festlegung der Altersklas­sen ist aber noch nicht endgültig erfolgt. Die Stadtverwa­ltung wird auch diese gemeinsam mit den Schulleitu­ngen festlegen.

Zukunft gestalten

„Es sind die Kinder und Jugendlich­en von heute, welche die Zukunft von morgen gestalten“, unterstrei­cht Vogt noch einmal, warum man die Anliegen dieser Gruppen aufgreifen und in den kommunalpo­litischen Willensbil­dungsproze­ss einspeisen muss.

Das erste Jugendforu­m in Herbrechti­ngen hatte im Januar 1996 der damalige Bürgermeis­ter Sipple im gerade eröffneten Jugendhaus organisier­t. Trotz Einladung über Schulen und den Stadtjugen­dring waren nur zwölf Jugendlich­e erschienen.

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Foto: Markus Brandhuber Die Interessen und Wünsche der Kinder und Jugendlich­en sollen in der Kommunalpo­litik besser wahrgenomm­en werden. Ob der Skaterpark dazugehört?

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