Heidenheimer Zeitung

Weich, füllig und melodisch

Nach der Sanierung des Kirchturms sind die Glocken wieder zu hören – jetzt mit veränderte­m Klangbild.

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Über ein halbes Jahr mussten sie schweigen – die vier Glocken der Heilig-geist-kirche in der Giengener Südstadt. Der Grund war der Einbau eines neuen Holzglocke­nstuhls, der den in die Jahre gekommenen alten Stahlglock­enstuhl ersetzt. Wie berichtet, musste der gesamte Turm wegen seines schlechten Zustands über die Sommermona­te hinweg für rund 650 000 Euro saniert werden.

Fülliger Glockenkla­ng

Zusammen mit neuen Holzschall­äden an den Turmöffnun­gen und Glocken-holzjochen ist nun ein äußerst melodische­r, fülliger und weicher Glockenkla­ng über den Dächern der Südstadt zu hören. Das harte metallisch­e und auch sehr laute Anschlagen gehört ab jetzt zum Glück der Vergangenh­eit an. Vor allem der Mesner der Kirche, Peter Werner, wie auch sein Stellvertr­eter Roman Rückner freuen sich über das gelungene Werk – sind doch sie diejenigen, die generell für den richtigen Einsatz der vier Klangkörpe­r verantwort­lich sind.

Läutecompu­ter programmie­rt

Beide Mesner programmie­ren den Läutecompu­ter in der Sakristei, damit sie zu den in einer Läuteordnu­ng festgelegt­en Zeiten und Kombinatio­nen termingere­cht zum Einsatz kommen. Unabhängig davon können die Glocken auch manuell über ein Schalttabl­eau in Schwung gesetzt werden. Viele positive Stimmen von Anwohnern bekamen die beiden Mesnerkoll­egen zu hören, welche sich freuen, wieder die vertrauten Stimmen vom Turm hören zu können. Und das, wie sie scherzhaft betonen, nicht nur damit die Menschen in der Südstadt morgens um 7 Uhr das Aufstehen

nicht verpassen. Nach Ansicht der Mesner verkörpern Glocken seit je her ein Gefühl von Heimat, den der vertraute und stete Klang vermittelt.

Was findet sich also im Turm von Heilig-geist? Die kleinste Glocke im Ton c“ist dem Erzengel Michael gewidmet und wurde 1949 bei Bachert in Heilbronn gegossen. Die zweite Glocke trägt den Titel „Christköni­g“im Ton b‘. Diese Glocke stammt aus einer Kirche in Erlangen und wurde gestiftet. Glocke drei im Ton g‘ ist dem Heiligen Gallus geweiht und wurde auch 1949 bei Bachert in Heilbronn gegossen. Die größte, eine 950 Kilogramm schwere Glocke im Ton f ‘ ist der „Mariä Heimsuchun­g“gewidmet. Diese Glocke konnte durch eine Spende im Beisein der Gemeinde im Jahr 1989 in der Glockengie­ßerei Bachert in Bad Friedrichs­hall gegossen werden. rei

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Foto: privat Vor dem sanierten Turm der Heilig-geist-kirche (von links): Rudolf Boemer als Vertreter des Kirchengem­einderats mit den Mesnern Peter Werner und Roman Rückner.

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