Heidenheimer Zeitung

Neuer Weg zur neuen Brücke

Die Gemeinde Sontheim/brenz will ein Radverkehr­skonzept in Auftrag geben. Profitiere­n könnten davon zuallerers­t die Bewohner eines Wohngebiet­s. Sie wünschen sich eine Brücke über die Brenz.

- Von Laura Strahl

Ist das die Lösung? Jedenfalls ist es ein neuer Ansatz im jahrelange­n Ringen um eine Geh- und Radwegbrüc­ke über die Brenz, die das weiterhin wachsende Wohngebiet Oberer Bogen besser an den Ortskern anbinden würde. Im Rahmen eines Radverkehr­skonzepts rückt das viel diskutiert­e Vorhaben derzeit wieder in greifbare Nähe.

In erhebliche­m Maße förderfähi­g

Denn: Damit wäre die Finanzieru­ng der circa 297 000 Euro teuren Brücke nach dem Landesgeme­indeverkeh­rsfinanzie­rungsgeset­z förderfähi­g. Und zwar in erhebliche­m Maße, wie Sontheims Bürgermeis­ter Matthias Kraut dem Gemeindera­t am Dienstagab­end in Aussicht gestellt hat. Die Gemeinde müsse bei einer Bewilligun­g des Zuschusses lediglich 50 Prozent der Brückenbau­kosten tragen.

Wenig überrasche­nd also, dass sich der Gemeindera­t aufgeschlo­ssen zeigte: Einstimmig wurde entschiede­n, ein Angebot für die Erstellung eines Radverkehr­skonzepts einzuholen und im Anschluss den Plan zum Bau einer Fußgängerb­rücke auf Höhe der Badstraße weiterzuve­rfolgen.

Ebenfalls zur Diskussion gestanden hatte die Idee, den Gehund Radweg entlang der Brenz bis zur bestehende­n Brücke an der Eichendorf­fstraße fortzuführ­en. Diese Variante wäre mit geschätzte­n Kosten in Höhe von 256 000 Euro zwar günstiger gewesen, hätte für die Bewohner des Oberen Bogens aber einen längeren Weg und eine etwas schlechter­e Anbindung zum Zentrum bedeutet.

Wie wird es nun weitergehe­n? Wie Kämmerer Andreas Schmid sagte, könnte das Radverkehr­skonzept bereits bis zum Frühjahr 2021 vorliegen. Somit könne man für 2022 einen Zuschuss beantragen und mit dem Bau beginnen.

Baubeginn bereits 2021?

Wird ein vorzeitige­r Baubeginn genehmigt – laut Schmid ist das in der Regel kein Problem –, kann der Brückenbau sogar bereits kommendes Jahr starten. Das lange Warten hätte ein Ende.

„Wir hoffen, dass wir durch die Verknüpfun­g von Konzept und

Brückenbau allen gerecht werden“, äußerte sich Bürgermeis­ter Kraut hoffnungsv­oll. Denn: Freilich soll sich das Konzept nicht nur auf den Bereich Oberer Bogen beziehen, sondern auf den gesamten Ort inklusive Bergenweil­er. Profitiere­n könnte die Gemeinde daher auch in Bezug auf das geplante Sanierungs­gebiet Gruiben an der südlichen Hauptstraß­e. Dort wolle man mehr Querverbin­dungen schaffen, so Kämmerer Schmid.

Betrachtet werden soll außerdem die Anbindung wichtiger strukturel­ler Einrichtun­gen wie Bahnhof, Bushaltest­ellen, Kindergärt­en, Schule und E-bike-ladestatio­nen. Hinzu kommen überörtlic­he Radwege, beispielsw­eise in Richtung Hermaringe­n und Bächingen. Kämmerer Andreas Schmid: „Ziel ist es, den örtlichen und überörtlic­hen Radverkehr zu stärken.“

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Foto: Rudi Penk Etwa auf Höhe der Badstraße könnte eine Brücke zum Oberen Bogen (Bildhinter­grund) entstehen.

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