Neuer Weg zur neuen Brücke
Die Gemeinde Sontheim/brenz will ein Radverkehrskonzept in Auftrag geben. Profitieren könnten davon zuallererst die Bewohner eines Wohngebiets. Sie wünschen sich eine Brücke über die Brenz.
Ist das die Lösung? Jedenfalls ist es ein neuer Ansatz im jahrelangen Ringen um eine Geh- und Radwegbrücke über die Brenz, die das weiterhin wachsende Wohngebiet Oberer Bogen besser an den Ortskern anbinden würde. Im Rahmen eines Radverkehrskonzepts rückt das viel diskutierte Vorhaben derzeit wieder in greifbare Nähe.
In erheblichem Maße förderfähig
Denn: Damit wäre die Finanzierung der circa 297 000 Euro teuren Brücke nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz förderfähig. Und zwar in erheblichem Maße, wie Sontheims Bürgermeister Matthias Kraut dem Gemeinderat am Dienstagabend in Aussicht gestellt hat. Die Gemeinde müsse bei einer Bewilligung des Zuschusses lediglich 50 Prozent der Brückenbaukosten tragen.
Wenig überraschend also, dass sich der Gemeinderat aufgeschlossen zeigte: Einstimmig wurde entschieden, ein Angebot für die Erstellung eines Radverkehrskonzepts einzuholen und im Anschluss den Plan zum Bau einer Fußgängerbrücke auf Höhe der Badstraße weiterzuverfolgen.
Ebenfalls zur Diskussion gestanden hatte die Idee, den Gehund Radweg entlang der Brenz bis zur bestehenden Brücke an der Eichendorffstraße fortzuführen. Diese Variante wäre mit geschätzten Kosten in Höhe von 256 000 Euro zwar günstiger gewesen, hätte für die Bewohner des Oberen Bogens aber einen längeren Weg und eine etwas schlechtere Anbindung zum Zentrum bedeutet.
Wie wird es nun weitergehen? Wie Kämmerer Andreas Schmid sagte, könnte das Radverkehrskonzept bereits bis zum Frühjahr 2021 vorliegen. Somit könne man für 2022 einen Zuschuss beantragen und mit dem Bau beginnen.
Baubeginn bereits 2021?
Wird ein vorzeitiger Baubeginn genehmigt – laut Schmid ist das in der Regel kein Problem –, kann der Brückenbau sogar bereits kommendes Jahr starten. Das lange Warten hätte ein Ende.
„Wir hoffen, dass wir durch die Verknüpfung von Konzept und
Brückenbau allen gerecht werden“, äußerte sich Bürgermeister Kraut hoffnungsvoll. Denn: Freilich soll sich das Konzept nicht nur auf den Bereich Oberer Bogen beziehen, sondern auf den gesamten Ort inklusive Bergenweiler. Profitieren könnte die Gemeinde daher auch in Bezug auf das geplante Sanierungsgebiet Gruiben an der südlichen Hauptstraße. Dort wolle man mehr Querverbindungen schaffen, so Kämmerer Schmid.
Betrachtet werden soll außerdem die Anbindung wichtiger struktureller Einrichtungen wie Bahnhof, Bushaltestellen, Kindergärten, Schule und E-bike-ladestationen. Hinzu kommen überörtliche Radwege, beispielsweise in Richtung Hermaringen und Bächingen. Kämmerer Andreas Schmid: „Ziel ist es, den örtlichen und überörtlichen Radverkehr zu stärken.“