Demos als Superspreader-events?
Die HZ beantwortet zusammen mit Experten Leserfragen zu den Auswirkungen des Covid-19-virus.
Die Corona-pandemie hat das Leben aller Menschen im Landkreis Heidenheim deutlich verändert. Viele Menschen haben Fragen rund um Covid-19. Im Corona-briefing geben Experten Tipps für den Alltag.
Diese Woche fragte eine Leserin: „Für Ende November haben die Querdenker in Aalen zu einer größeren Demonstration aufgerufen. Besteht im Augenblick nicht die Gefahr, dass diese Veranstaltung
zu einem Superspreader-event wird?“
Beantwortet wurde die Frage von Chefarzt Dr. Martin Grünewald, der am Klinikum Heidenheim unter anderem den Bereich der Infektionserkrankungen verantwortet: „In Deutschland gibt es Regeln, die für alle gelten, auch für Querdenker. Wenn diese Demonstration nach den geltenden Abstandsregeln stattfindet und Masken getragen werden, dann sind die Corona-ansteckungsrisiken relativ gering. Zumal diese Kundgebung im Freien stattfinden wird.
Wir haben allerdings in den vergangenen Wochen die Erfahrung machen müssen, dass sich die Menschen auf diesen Veranstaltungen nicht an diese behördlichen Auflagen halten. Die Polizei hat dann die undankbare Aufgabe, diese Demonstrationen aufzulösen und das, obwohl sie genügend andere Aufgaben wahrzunehmen hätte.
Aber um noch einmal auf den medizinischen Aspekt zurückzukommen. Wenn viele Menschen eng gedrängt zusammenstehen, keine Masken tragen und dabei noch laute Parolen rufen, dann entsteht hier durch die Tröpfchen-übertragung ein idealer Nährboden für die Weiterverbreitung von Covid-19. Wenn dann noch ein Superspreader unter den
Demonstranten sein sollte, besteht ein hohes Risiko für eine starke Corona-verbreitung.“
Das gesamte Gespräch mit weiteren Leserfragen finden Sie unter www.hz.de/coronabriefing. Wenn Sie Fragen rund um die Corona-pandemie haben, dann schreiben Sie uns einfach an redaktion@hz.de und wir werden versuchen, sie in einem der nächsten Hz-corona-briefings zu beantworten. tz