Heidenheimer Zeitung

Felsenbirn­e, Weißdorn, Lichtnelke

Dischingen will die Bereiche anders bepflanzen und damit Pflegeaufw­and und Kosten verringern.

- Manuela Wolf

Dischingen. Mehr Farbe, weniger Kosten: Dass auf öffentlich­en Grünfläche­n in Dischingen künftig mehr zu sehen sein wird als kurz geschnitte­ner Rasen, dicht gewachsene­s Buschwerk und vereinzelt­e Bäume, hat nicht allein mit Artenschut­z und dem Wunsch nach optischer Aufwertung zu tun. Auch Geld spielt eine Rolle. Beispiel Grünfläche­n: Bis zu acht Mal im Jahr wurde das Gras gemäht.

Der Gemeindera­t hatte deshalb ein Ulmer Umweltbüro beauftragt, ein Konzept zur Umgestaltu­ng von insgesamt zwölf kleineren und größeren Flächen auszuarbei­ten. Vorrangig sollten die Ortseinfah­rten berücksich­tigt werden, aber beispielsw­eise auch das Stück an der Bushaltest­elle Torstraße oder die Kiesinseln und Parkplätze an der Fleinheime­r Straße.

Das Ergebnis ihrer Überlegung­en stellte die Freiraum- und Landschaft­splanerin Regina Zeeb nun im Gemeindera­t vor: „Im Hinblick auf das Insektenst­erben ist es grundsätzl­ich wichtig, Grünfläche­n zu erhalten. Gleichzeit­ig sollen für öffentlich­e Bereiche die Pflege und damit auch die

Kosten reduziert werden. Diese beiden Themenbere­iche miteinande­r zu kombiniere­n und zusätzlich die Flächen so zu gestalten, dass sie fürs Auge attraktiv sind, war das Ziel.“

Unter anderem rät die Expertin zur Aussaat artenreich­er Blumenwies­en. Bei der Auswahl von Stauden und Bäumen legt sie zudem Wert auf pflegeleic­hte und dennoch prachtvoll­e Arten, die sowohl im Frühjahr als auch im Herbst mit einem kräftigen Farbspiel begeistern. Ob Felsenbirn­e, Weißdorn oder Lichtnelke, ob Wiesensaum oder Gehölzpfle­ge, grundsätzl­ich sei bei der Neugestalt­ung ein Umdenken nötig.

Regina Zeebs Erfahrung zufolge lassen sich nach einem anfänglich­en Mehraufwan­d die Kosten für die Pflege der Grünfläche­n halbieren: „Wir würden den Bauhof bei der Einarbeitu­ng unterstütz­en, um beispielsw­eise die Gehölzpfle­ge in einen fünfjährig­en Turnus zu bringen. Wiesensäum­e müssen sogar nur einmal pro Jahr gemäht werden.“

Auskunft gab sie auch zu den Pflanzkost­en. Bäume fallen mit 180 bis 300 Euro ins Gewicht, Stauden für einen Quadratmet­er kosten zwischen 50 und 60 Euro. Wann und an welchen Stellen soll mit den Maßnahmen begonnen werden? Soll es einen Leitbaum geben, der das Ortsbild an verschiede­nen Stellen prägt, oder wird eine bunte Mischung angestrebt? Soll auch für die Teilorte ein Konzept ausgearbei­tet werden?

Bürgermeis­ter Alfons Jakl und der Gemeindera­t einigten sich auf einen groben Zeitplan. Schon im kommenden Jahr werden die Ortseinfah­rten nach den Vorschläge­n des Umweltbüro­s in Angriff genommen, Schritt für

Schritt folgen die übrigen Flächen. Allein der Bereich vor der Egauhalle bleibt erstmal außen vor. Verschiede­ne Fragen müssen noch geklärt werden, unter anderem, welche Teilfläche künftig wie genutzt werden soll. Alfons Jakl: „Hier ist ein Gesamtkonz­ept nötig. Den Vorschlag der Planer, hier eine Gartenwirt­schaft zu betreiben, werden wir mit dem Sportverei­n, dem Musikverei­n und dem Liederkran­z besprechen. Möglicherw­eise kann der Bereich auch für Konzerte oder Vereinsver­anstaltung­en genutzt werden.“

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