Felsenbirne, Weißdorn, Lichtnelke
Dischingen will die Bereiche anders bepflanzen und damit Pflegeaufwand und Kosten verringern.
Dischingen. Mehr Farbe, weniger Kosten: Dass auf öffentlichen Grünflächen in Dischingen künftig mehr zu sehen sein wird als kurz geschnittener Rasen, dicht gewachsenes Buschwerk und vereinzelte Bäume, hat nicht allein mit Artenschutz und dem Wunsch nach optischer Aufwertung zu tun. Auch Geld spielt eine Rolle. Beispiel Grünflächen: Bis zu acht Mal im Jahr wurde das Gras gemäht.
Der Gemeinderat hatte deshalb ein Ulmer Umweltbüro beauftragt, ein Konzept zur Umgestaltung von insgesamt zwölf kleineren und größeren Flächen auszuarbeiten. Vorrangig sollten die Ortseinfahrten berücksichtigt werden, aber beispielsweise auch das Stück an der Bushaltestelle Torstraße oder die Kiesinseln und Parkplätze an der Fleinheimer Straße.
Das Ergebnis ihrer Überlegungen stellte die Freiraum- und Landschaftsplanerin Regina Zeeb nun im Gemeinderat vor: „Im Hinblick auf das Insektensterben ist es grundsätzlich wichtig, Grünflächen zu erhalten. Gleichzeitig sollen für öffentliche Bereiche die Pflege und damit auch die
Kosten reduziert werden. Diese beiden Themenbereiche miteinander zu kombinieren und zusätzlich die Flächen so zu gestalten, dass sie fürs Auge attraktiv sind, war das Ziel.“
Unter anderem rät die Expertin zur Aussaat artenreicher Blumenwiesen. Bei der Auswahl von Stauden und Bäumen legt sie zudem Wert auf pflegeleichte und dennoch prachtvolle Arten, die sowohl im Frühjahr als auch im Herbst mit einem kräftigen Farbspiel begeistern. Ob Felsenbirne, Weißdorn oder Lichtnelke, ob Wiesensaum oder Gehölzpflege, grundsätzlich sei bei der Neugestaltung ein Umdenken nötig.
Regina Zeebs Erfahrung zufolge lassen sich nach einem anfänglichen Mehraufwand die Kosten für die Pflege der Grünflächen halbieren: „Wir würden den Bauhof bei der Einarbeitung unterstützen, um beispielsweise die Gehölzpflege in einen fünfjährigen Turnus zu bringen. Wiesensäume müssen sogar nur einmal pro Jahr gemäht werden.“
Auskunft gab sie auch zu den Pflanzkosten. Bäume fallen mit 180 bis 300 Euro ins Gewicht, Stauden für einen Quadratmeter kosten zwischen 50 und 60 Euro. Wann und an welchen Stellen soll mit den Maßnahmen begonnen werden? Soll es einen Leitbaum geben, der das Ortsbild an verschiedenen Stellen prägt, oder wird eine bunte Mischung angestrebt? Soll auch für die Teilorte ein Konzept ausgearbeitet werden?
Bürgermeister Alfons Jakl und der Gemeinderat einigten sich auf einen groben Zeitplan. Schon im kommenden Jahr werden die Ortseinfahrten nach den Vorschlägen des Umweltbüros in Angriff genommen, Schritt für
Schritt folgen die übrigen Flächen. Allein der Bereich vor der Egauhalle bleibt erstmal außen vor. Verschiedene Fragen müssen noch geklärt werden, unter anderem, welche Teilfläche künftig wie genutzt werden soll. Alfons Jakl: „Hier ist ein Gesamtkonzept nötig. Den Vorschlag der Planer, hier eine Gartenwirtschaft zu betreiben, werden wir mit dem Sportverein, dem Musikverein und dem Liederkranz besprechen. Möglicherweise kann der Bereich auch für Konzerte oder Vereinsveranstaltungen genutzt werden.“