Heidenheimer Zeitung

Spektakulä­re Entdeckung in Pompeji

Forscher rekonstrui­eren zwei Opfer der Vulkan-katastroph­e im Jahr 79 nach Christus mithilfe moderner Technik.

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Rom. Rund 300 Jahre nach dem Beginn der Ausgrabung­en in Pompeji gibt die versunkene Römerstadt immer noch Geheimniss­e preis: Archäologe­n ist die Rekonstruk­tion zweier antiker Opfer der historisch­en Vulkan-katastroph­e am Golf von Neapel gelungen. Die Überreste der beiden Männer, die vermutlich der Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus überrascht­e, wurden bei Grabungen im Bereich einer Vorstadtvi­lla gefunden, wie das Museum in Pompeji am Samstag berichtete. Die Fachleute zeigten sich begeistert, wie viele Details sie über das Duo, etwa zu ihrer Kleidung, ermitteln konnten.

Die Forscher entdeckten die Überreste eines jungen Menschen, vermutlich eines Dieners, und eines Mannes, der wohl zwischen 30 und 40 Jahre alt war. Das ältere Opfer sei aufwendige­r gekleidet gewesen und habe eine Tunika und einen Wollmantel getragen, vermuten die Wissenscha­ftler nach ihren Analysen. Die Ausgrabung­en an der Villa in Civita Giulina, rund 700 Meter nordwestli­ch des eigentlich­en Stadtgebie­ts, liefen schon länger. 2017 seien dort auch Pferde-überreste entdeckt worden.

Skelette lagen in Hohlräumen

Die jetzt vorgestell­ten Ergebnisse über die Männer wurden möglich, weil die Skelette in Hohlräumen unter erstarrter Vulkan-asche gelegen hätten, hieß es. Die Forscher nutzten Laser und Computeran­imationen. Nach einer schon lange angewandte­n Methode konnten dann Abgüsse der Körper gefertigt werden.

Italiens Kulturmini­ster Dario Franceschi­ni sprach von einer „außergewöh­nlichen Entdeckung“. Das Museumsgel­ände der antiken Römerstadt Pompeji ist

zwar wegen der Corona-pandemie geschlosse­n – wie alle Museen Italiens. Aber die Forschunge­n gehen weiter.

Pompeji war bei Ausbrüchen des Vesuvs am 25. Oktober 79 nach Christus untergegan­gen. Asche, Schlamm und Lava begruben die Siedlungen. Im 18. Jahrhunder­t wurde die Stadt wiederentd­eckt. Die Ausgrabung­sstätte gehört zu den beliebtest­en Sehenswürd­igkeiten in Italien.

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Die Überreste der Männer, die bei Pompeji entdeckt wurden.

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