Heidenheimer Zeitung

„Das man Tieren so etwas tut“

Agrarminis­ter Hauk gerät wegen der skandalöse­n Zustände in Schlachthö­fen immer mehr unter Druck

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Biberach. Nach mehreren Schlachtho­f-skandalen und scharfer Kritik an den Missstände­n in den Betrieben sollen die Kontrollen weiter verschärft und regionale Schlachthö­fe gefördert werden. Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU) kündigte am Donnerstag außerdem an, die Kommunikat­ion und den Austausch der Behörden und Schlachtho­fbetreiber zu koordinier­en. Diese Stelle wurde bereits bei der Landestier­ärztin angegliede­rt; die nimmt in den kommenden Wochen ihre Arbeit auf, wie der Cdu-politiker im Agraraussc­huss sagte. Die Opposition warf ihm vor, die Vorschläge seien bereits bekannt. Die SPD erneuerte ihre Rücktritts­forderung.

Hauk steht nach der Veröffentl­ichung von Videoaufna­hmen aus dem Schlachtho­f Biberach unter Druck. Die Aufnahmen von Tierrechts­aktivisten zeigen unter anderem, wie das Töten von Rindern durch fehlerhaft­e Bolzenschu­ssgeräte für die Tiere qualvoll in die Länge gezogen wurde. Anfang 2018 war bereits ein Schlachtho­f in Tauberbisc­hofsheim (Main-tauber-kreis) wegen Tierschutz­verstößen geschlosse­n worden, im September 2019 ein Betrieb in Gärtringen.

„Es war mir bislang nicht denkbar, dass man mit Tieren so etwas tut“, sagte Hauk. Nach Angaben des Ministers plant das Land für regionale Schlachthö­fe nach Tierwohl-kriterien zunächst bis zu zehn Millionen Euro ein. Die Förderung werde gerade mit der EU abgestimmt.

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