Sanierung der Schulstraße ganz oben auf der Agenda
Nattheim profitiert finanziell von den Grundstücksverkäufen auf dem Areal Riederberg Ost. 2021 will die Gemeinde mehrere Millionen in Straßenbau investieren – vor allem im Bereich der Schulstraße.
Nattheim. Im Gemeinderat wurde der Haushalt eingebracht. 2021 will die Gemeinde demnach Millionen in den Straßenbau investieren.
Nicht so spannend wie letztes Jahr, oder?“In der Hinsicht hat Ralf Baamann nicht ganz unrecht. Während die Gemeinde Nattheim im zurückliegenden Jahr stolze 5,8 Millionen Euro investiert hat, liegt der Investitionshaushalt laut Baamann, Leiter der Finanzverwaltung der Gemeinde, für 2021 bei vergleichsweise niedrigen 3,1 Millionen Euro. Doch was Nattheim mit dieser Summe geplant hat, und was die Kommune mit der Einbringung des Haushalts sonst noch auf der Agenda hat, ist alles andere als öde.
1,3 Millionen Euro
Vornehmlich soll das Geld dem Straßenbau zugutekommen. „Die Sanierung der Schulstraße ist auf jeden Fall der größte Brocken, den wir uns für 2021 vorgenommen haben“, so Baamann. Rund 1,3 Millionen Euro gibt die Kommune nächstes Jahr für Sanierung, Kanalerweiterung und Breitbandausbau im Bereich Schulstraße aus – und dann den gleichen Betrag noch einmal im Jahr 2022, wenn der zweite Abschnitt der Sanierung beginnt.
Konzept für Katastrophenschutz
In die Neubaugebiete Lerchenfeld und Wolfsgrubenweg in den Teilorten Steinweiler beziehungsweise Fleinheim wird ebenfalls investiert. 156 000 Euro werden für das Areal Lerchenfeld aufgewendet, 253 000 Euro für das Gebiet Wolfsgrubenweg.
Was steht sonst noch an? Auffallend im Entwurf des Haushaltsplans ist ein sechststelliger Betrag, den die Gemeinde in das Notstromkonzept Katastrophenschutz investiert: 110 000 Euro nimmt Nattheim dafür in die Hand. „Dieses Konzept wollen wir in diversen gemeindeeigenen Gebäuden anwenden. Dort sollen Aggregate entstehen, falls der
Strom einmal ausfällt“, erläutert Baamann.
Ein Blick in die Zukunft geht selten ohne einen Blick in die Vergangenheit. So gibt der Haushaltsplan
auch Aufschluss über die Einnahmen und Ausgaben von 2020. Gerade bei Ersteren kann sich Nattheim über Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen im Neubaugebiet Riederberg Ost freuen. „Da kommt Geld rein“, sagt Baamann.
Zum Glück für die Gemeinde, schließlich lag der Investitionshaushalt in diesem Jahr vor allem aufgrund der Erschließung des Neubaugebiets deutlich höher als der, den Nattheim für 2021 anpeilt. „Durch die Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf konnten wir einen Teil der Ausgaben in diesem Jahr decken – die für Riederberg Ost sogar komplett.“
Rekord-einnahmen
Dennoch rechnet der Kämmerer auf der Einnahmenseite mit einem Minus von 400 000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. „Das ist vor allem durch den kommunalen Finanzausgleich bedingt“, erklärt Baamann. Immerhin: Die Steuereinnahmen aus der Gewerbesteuer bleiben mit 2,3 Millionen Euro gleich hoch wie 2020 – im Übrigen die höchsten Gewerbesteuer-einnahmen die die Gemeinde jemals hatte. Was die Einnahmen aus der Grundsteuer angeht, rechnet die Gemeinde mit 1,03 Millionen Euro und damit 77 000 Euro mehr als im zurückliegenden Jahr.
Keine Corona-auswirkungen
Wie wirkt sich das Corona-jahr eigentlich auf die Entwicklung der Finanzen Nattheims aus? „Momentan überhaupt nicht“, sagt Ralf Baamann. „An den Gemeinden ging das Corona-jahr 2020 – und das wird es auch 2021 – spurlos vorbei.“Zumindest aus finanzieller Sicht. Dennoch rechnet der Kämmerer mit zeitversetzten Auswirkungen in den nächsten Jahren. „Die kommen“, ist sich Baamann sicher.