Heidenheimer Zeitung

Effiziente­r als jede Glühbirne

- Alexander Ogger

Immer wieder begeistert die Natur mit ihren Tierarten. So können Pottwale Geräusche sehen und Jesus-echsen über das Wasser laufen. Doch auch in den heimischen Gärten im Südwesten kann man vor allem im Frühsommer ein erstaunlic­hes Ereignis beobachten.

Was aus der Ferne als kleiner leuchtende­r Punkt erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Glühwürmch­en. Allerdings führt der Namen des Tieres in die Irre, denn schließlic­h handelt es sich nicht um einen Wurm, sondern um einen Käfer.

Das neongrüne Licht entsteht durch die Spaltung des Leuchtstof­fs durch ein Enzym. Darin sind die kleinen Käfer sehr effizient. 90 Prozent der Energie wird in Licht umgewandel­t, nur zehn Prozent gehen verloren. Zum Vergleich: Eine Glühbirne wandelt 95 Prozent des elektrisch­en Stroms in Wärme und nur fünf Prozent in Licht um. Selbst die besten Energiespa­rlampen können also mit den Leuchtkäfe­rn nicht mithalten. Und wofür der ganze Aufwand?

Immer dann, wenn die Weibchen ihr grünes Licht anschalten, könnte es genauso gut auch rot leuchten. Denn damit signalisie­ren sie den flugfähige­n Männchen ihre Paarungsbe­reitschaft.

Nun wurde das Glühwürmch­en vom BUND Baden-württember­g und Hessen zum „Heimlichtu­er des Jahres 2021“gekürt. Eigentlich komisch, denn wer an lauen Sommeraben­den dermaßen in der Gegend herumleuch­tet und -blinkt, tut das eigentlich nicht heimlich, sondern eher ziemlich offensicht­lich.

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