Eine Strategie soll her – aber welche?
Die Ministerien für Gesundheit und Soziales arbeiten an strikteren Vorschriften für die Hotspot-gebiete im Land.
Stuttgart. Trotz hochschnellender Corona-infektionszahlen in mehreren Regionen hat die Landesregierung keine Hotspot-strategie parat. Man stimme sich derzeit noch mit den Gesundheitsämtern ab, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Knackpunkt sind Pläne für allgemeine Ausgangsbeschränkungen.
Das Gesundheitsministerium will scharfe Regeln für Regionen mit Inzidenzwerten über 200. Privat wie öffentlich soll sich nur noch ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen dürfen.
Es gebe dann auch ein grundsätzliches Veranstaltungsverbot, sagte Lucha. Ausnahmen soll es für religiöse Veranstaltungen und Gerichtstermine geben. Friseursalons und Sonnenstudio werden geschlossen. Der Besuch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen soll nur nach vorherigem Antigen-test oder mit Ffp2-maske erlaubt werden.
Strittig sind noch Ausgangsbeschränkungen. Nach einem Entwurf des Sozialministerium sollen die Menschen ihre Wohnung in den Hotspots nur noch „bei triftigen Gründen“verlassen, etwa für Beruf, Schule, Sport, Einkauf oder Arztbesuche.
Derzeit liegen die Kreise Lörrach, der Schwarzwald-baarkreis, Tuttlingen, Pforzheim, Heilbronn und Mannheim über der 200er-marke. Das Problem sei, die Gebiete vernünftig abzugrenzen, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Er warb für ein differenziertes Vorgehen innerhalb der Landkreise.