Outokumpu schließt Standort
40 Beschäftigte des finnischen Stahlkonzerns verlieren bis Jahresende ihre Arbeit. IG Metall zeigt sich verärgert.
Der Schock saß im Sommer tief, als der finnische Stahlkonzern bekannt gab, seinen Standort in Heidenheim zum Jahresende zu schließen. Erst vor fünf Jahren war Outokumpu von Gingen/fils auf das Werksgelände der Firma Voith gezogen, um dort große Edelstahlteile vorrangig für Voith Paper zu veredeln. Die Stahlbranche befindet sich seit längerer Zeit in der Krise und Outokumpu Heidenheim schrieb seit dem Umzug rote Zahlen. Die Corona-krise war nun der letzte Nagel, der in den Sarg geschlagen wurde.
„Wir haben schon seit geraumer Zeit Einschnitte befürchtet, aber dass es so schlimm kommen würde, das hat uns überrascht“, erklärt Maja Reusch von der IG Metall Heidenheim. Besonders verärgert zeigen sich die Gewerkschafterin und der Betriebsrat darüber, dass sie nicht frühzeitig in die Entscheidung miteinbezogen wurden, wie es die Mitbestimmungsrechte normalerweise verlangen, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.
40 Beschäftigte betroffen
Man habe sich dennoch mit der Geschäftsleitung zusammengefunden, um den Übergang für die Beschäftigten bestmöglich zu gestalten. „Wir haben es geschafft, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und gute Übergangsregelungen gefunden“, so Maja Reusch. „Dennoch verlieren knapp 40 Beschäftigte ihre Arbeit und die Region Heidenheim einen tarifgebundenen Betrieb mit guten Arbeitsplätzen.“
Für die einzelnen Beschäftigten blickt der Betriebsrat verhalten optimistisch in die Zukunft – trotz der Corona-pandemie. „Einige haben bereits einen neuen Arbeitsplatz gefunden, einige wechseln in eine Transfergesellschaft. Wir haben viele qualifizierte Kolleginnen und Kollegen unter uns und würden uns freuen, wenn ihnen potenzielle Arbeitgeber eine Perspektive bieten könnten.“mel