Salzburger Hof wird zum Stadthotel
Das traditionsreiche Haus hat einen neuen Besitzer und einen neuen Namen. Das Gebäude wird grundlegend saniert und will künftig Übernachtung mit Frühstück anbieten.
Das Haus ist zum Teil eingerüstet, davor parken etliche Fahrzeuge von Handwerkern, im Eingangsbereich stehen mehrere Dutzend Eimer mit Farbe und es ist deutlich Bohren und Hämmern auf einer der Etagen zu hören. Übernachtungsgäste oder Menschen, die sich die österreichische Küche schmecken lassen? Natürlich Fehlanzeige. Statt Zimmermädchen oder Servicekräften führen im traditionellen Hotel an der Richard-wagner-straße Heizungsinstallateure und andere Arbeiter Regie.
Hotel besteht seit 1963
Ihre Auftraggeber sind allerdings nicht Martina Zillert und Erwin Promberger, die das Haus, das seit 1963 erbaut und unter dem Namen Gawron bekannt war, Ende der 1990er-jahre übernahmen und führten.
Zillert und Promberger hatten sich seit geraumer Zeit nach Kaufinteressenten umgesehen. Nicht aus wirtschaftlichen, sondern vielmehr aus Altersgründen. Der 67-jährige Promberger wollte von Hotel und Herd in den Ruhestand wechseln. Für etwas mehr als zwei Millionen Euro war der Salzburger Hof auf einem Immobilien-portal im Internet zum Kauf angeboten worden. Über den tatsächlichen Preis geben Käufer und Verkäufer allerdings keine Auskunft.
Als Hotel Garni geplant
In Victor Lebedew aus Donauwörth fand das Duo einen Käufer. So war vor gut vier Wochen Schluss. „Natürlich waren wir an diesem Tag mehr als ein bisschen traurig“, so Promberger. Nicht nur ihm und Zillert sei der Abschied nach 23 guten Jahren schwer gefallen, sondern auch Gäste hätten den Rückzug der beiden aus dem Geschäft bedauert. Allerdings, so Promberger, habe man das Haus auch „gut verkaufen können.“Jetzt ist also der neue Eigentümer am Zug, seine
Pläne umzusetzen. „Wir planen das Haus als Hotel Garni, also mit Übernachtung und Frühstück“, sagt Marcel Wetz, der die Geschäfte in Giengen als Hotelmanager führen wird. Zunächst sei ein Restaurant nicht vorgesehen. Ganz ausschließen wolle man ein derartiges Angebot aber nicht. Dafür müsse man aber einen passenden Partner aus der Gastronomie finden. Das sei aber in der heutigen Zeit eher schwierig. „Es muss dann alles passen. Zunächst wollen wir aber ohne Restaurant einsteigen“, so Wetz.
Eröffnung im Frühjahr
Bis zur Eröffnung, die für März/ April des kommenden Jahres geplant ist, steht dem Hotel, das auch von Zillert und Promberger mehrmals saniert und modernisiert worden war, eine Zeit der Erneuerung bevor. „Wir wollen hier Tradition und Moderne verbinden“, so der neue Hotelmanager Wetz, der auf dem guten Ruf des Salzburger Hofs und der erfolgreichen bisherigen Arbeit aufbauen will.
Dafür soll nicht nur die Heizung erneuert und von Öl auf Gas umgestellt werden, es wird beispielsweise auch neue Decken und Böden und einen neuen Aufzug geben. Auch Zimmer werden zum Teil umgestaltet. Darüber hinaus wird die Technik auf den neuesten Stand gebracht. Auch die Küche, die für die Zubereitung des Frühstücks gebraucht werde, soll renoviert werden. Neuerungen soll es nicht nur im Haus, sondern auch vor dem Hotel geben: Der Hof soll ein neues Pflaster bekommen und es sollen für die Nutzer des Hauses auch künftig mehr Parkplätze als bisher zur Verfügung stehen.
Geschäftsleute und Touristen
„Wir sehen uns zum einen als Hotel für Geschäftskunden, sehen unser Haus aber auch als ein Familienhotel. Dafür werden wir eigens Zimmer schaffen“, so Wetz, der damit auch auf Gäste setzt, welche die touristischen Ziele in der Region besuchen wollen. Und wenn es auch ein Angebot gibt, das Personal des Salzburger Hofs zu übernehmen, ist der seitherige Name des Hotels Geschichte: Wer dort übernachten will, wird künftig das Stadthotel Giengen ansteuern.