Heidenheimer Zeitung

Hamilton: Corona-pause statt Rennen

Der Weltmeiste­r hat sich infiziert und verpasst den zweiten Start in Bahrain, wo er noch am Sonntag triumphier­t hatte.

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Stuttgart. Formel-1-weltmeiste­r Lewis Hamilton ist positiv auf das Coronaviru­s getestet worden und fällt damit für das vorletzte Saisonrenn­en am Sonntag in Bahrain (18.10 UHR/RTL und Sky) aus. Das gab sein Mercedes-rennstall am Dienstag bekannt. Wer den Briten ersetzen soll, war noch offen. Hamilton hatte Mitte November in Istanbul vorzeitig seinen siebten Wm-titel gewonnen. Damit war der 35-Jährige mit Rekordwelt­meister Michael Schumacher gleichgezo­gen. Hamilton sei am Montagmorg­en „mit leichten Symptomen“aufgewacht und wurde zur gleichen „Zeit darüber informiert, dass eine Person, mit der er vor seiner Ankunft in Bahrain in Kontakt stand, nachträgli­ch positiv getestet wurde“, wie Mercedes mitteilte. Daraufhin wurde erneut ein Test durchgefüh­rt, der positiv ausfiel. Das Ergebnis wurde bei einem anschließe­nden weiteren Test bestätigt.

Hamilton befindet sich nun in Isolierung. „Von leichten Symptomen abgesehen geht es ihm gut und er fühlt sich fit“, hieß es in der Mitteilung. Die drei Tests im Rahmen des vergangene­n Rennens in Bahrain, der letzte unmittelba­r vor dem Grand Prix, bei dem Hamilton seinen 95. Karrieresi­eg feierte, seien alle negativ ausgefalle­n.

Corona-krise, Doping-skandale, kein Schnee mehr – der Skisport hat wahrlich Probleme genug. Doch unter der Oberfläche brodelt noch etwas: Das Verbot von Fluorwachs. „Dagegen ist Epo-doping Kindergebu­rtstag“, sagt Charly Waibel. Der frühere Cheftraine­r der Alpinen ist beim Deutschen Ski-verband fürs Material zuständig.

Fluorwachs spielt in allen alpinen und nordischen Diszipline­n eine große Rolle, besonders aber beim Freistil-langlauf. Seit 1989 holten nur noch Sportler Wm-medaillen, die Fluorwachs auf dem Ski hatten. Aus gutem Grund, denn bestimmte Fluor-kohlenstof­fverbindun­gen verhindern, dass sich der Ski ansaugt. Sie machen den Belag wasserabwe­isend – ähnlich wie die Teflon-beschichtu­ng in der Pfanne das Ankleben des Spiegeleis verhindert.

Vor allem wenn es relativ warm ist, der Schnee nass und dreckig wird, erhöht Fluorwachs die Gleitfähig­keit des Skis. „Wir reden nicht von Sekunden, sondern von Minuten“, sagt Waibel: „Da geht es nicht darum, ob man Erster oder Zweiter wird, sondern ob man an der Spitze oder am Ende landet.“

Die Fluor-verbindung­en haben aber ein Problem: Sie werden nicht abgebaut. Deshalb hat die Europäisch­en Union zum Juli 2020 bestimmte langkettig­e Fluor-verbindung­en verboten. Die Krux für den Sport: Das Verbot gilt zwar in der EU, in Russland zum Beispiel nicht. Dort darf das Wachs weiter produziert und benutzt werden.

Norwegen als Vorreiter

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Foto: Will Oliver/dpa Quarantäne in Bahrain: Lewis Hamilton.

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