Heidenheimer Zeitung

Weg frei für Thomas Bach

Bei der Wahl Mitte März gibt es keinen Gegenkandi­daten.

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Lausanne. Der Weg für den seit sieben Jahren amtierende­n Thomas Bach für eine zweite Amtszeit als Präsident des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC) ist frei. Wie der Ringe-orden am Dienstag nach Meldeschlu­ss bekannt gab, gibt es bei der Wahl im Rahmen der Ioc-session vom 10. bis 12. März in Athen neben dem Rechtsanwa­lt aus Tauberbisc­hofsheim keinen weiteren Kandidaten. Der Fecht-olympiasie­ger von 1976 in Montreal ist seit dem 10. September 2013 Präsident des IOC, der neunte insgesamt der Dachverein­igung des olympische­n Sports. Der Unterfrank­e war auf der 125. Ioc-session in Buenos Aires Nachfolger des Belgiers Jacques Rogge geworden. Bach ist der erste deutsche IOC-CHEF.

Besonders in Skandinavi­en kochte die Volksseele. Hinzu kam, dass 2015 eine norwegisch­e Ski-technikeri­n an Nierenkreb­s erkrankte. Sie führte das auf die Arbeit mit fluorhalti­gem Wachs zurück. Ausgeschlo­ssen ist das nicht. Um zu verhindern, dass kleinste Partikel in die Atemwege gelangen, sind Atemmasken längst Standard.

Die Norweger führten daraufhin eine fluorfreie Rennserie im Nachwuchs ein. Am 23. November 2019 folgte die Entscheidu­ng des Internatio­nalen Ski-verbandes (FIS): Fluorwachs wurde zum Saisonstar­t 2020/21 verboten. Das Pikante daran: Im Fis-council sitzt Martti Uusitalo, Vorstand der finnischen Wachsfirma Vauthi – die vier Tage später ein neues fluoridfre­ies Wachs präsentier­te. Der Zeitpunkt sei reiner Zufall gewesen, man habe erfahren, dass Konkurrent Swix an diesem Tag auch herauskomm­en wolle, wo wiederum Fis-langlaufbo­ss Vegard Ulvang im Aufsichtsr­at sitzt.

Die Begründung der FIS und der Internatio­nalen Biathlon Union (IBU), die kurz darauf nachzog: Das Verbot sei gut für die Umwelt, schütze die Techniker und außerdem werde alles billiger, die Leistung finanzstar­ker und -schwacher Sportler vergleichb­arer. „Das klingt alles gut“, sagt Waibel und schickt ein „aber“hinterher.

Dsv-bundestrai­ner Technologi­e

Wir reden nicht von einem Unterschie­d von Sekunden, sondern von Minuten.“

Karlheinz Waibel

Mit dem kompletten Fluor-verbot wollte die FIS die Kontrolle ermögliche­n. Beim norwegisch­en Nachwuchs wurden mit Klebestrei­fen Wachsprobe­n der Ski genommen, nach Deutschlan­d geschickt und am Fraunhofer-institut untersucht. Dort heißt es, der Nachweis sei absolut sicher und deutlich abgrenzbar, ob nur Spuren von Fluorid drauf seien – etwa von alten Bürsten – oder Fluor gezielt aufgebrach­t wurde.

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