Heidenheimer Zeitung

BVB zittert sich in K.o.-runde

Das 1:1 gegen Lazio Rom reicht dem Team von Lucien Favre zum vorzeitige­n Weiterkomm­en. Erling Haaland fällt mit Muskelfase­rriss länger aus.

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Schlimme Nachricht, gutes Ergebnis: Auch ohne seinen verletzten Sturm-superstar Erling Haaland greift Borussia Dortmund wieder tief in die „Schatztruh­e“Champions League. Mit einem 1:1 (0:0) gegen Lazio Rom und dem vorzeitige­n Sprung ins Achtelfina­le erspielte sich der BVB in der Königsklas­se weitere fürstliche Einnahmen - die pandemiebe­dingten Verluste von mindestens 75 Millionen Euro werden deutlich abgefedert.

Am Morgen hatten beim BVB allerdings einige Verantwort­liche ganz tief durchatmen müssen. „Das tut uns sehr weh“, sagte Sportdirek­tor Michael Zorc über den unverzicht­baren Haaland: Das norwegisch­e Torphänome­n wird wegen eines Muskelfase­rrisses bis ins neue Jahr hinein ausfallen.

Das 1:0 durch Raphael Guerreiro (44.) hellte die Stimmung nur bedingt auf, dem früheren Bvb-torjäger Ciro Immobile gelang mit einem arg fragwürdig­en Foulelfmet­er der Ausgleich (67.).

Haaland hinterläss­t Lücke

Da sich auch Emre Can mit Muskelbesc­hwerden abgemeldet hatte, blieben von der Startelf des jüngsten 1:2 gegen den 1. FC Köln nur noch vier Spieler übrig. Marco Reus bemühte sich redlich, aber meist vergeblich, im Sturm jene gewaltige Lücke zu füllen, die Haaland hinterließ.

Der BVB beherrscht­e das Spiel mit sicheren, flüssigen Kombinatio­nen, denen allerdings am Ende wenig überrasche­nd der Abnehmer fehlte. Lazio zog sich bereitwill­ig zurück und machte bis zur ersten Chance durch Joaquin Correa (19.) wenig Anstalten, die Festigkeit der defensiven Dortmunder Dreierkett­e mit der zentralen Figur Mats Hummels, der sich in der Schlusspha­se ebenfalls verletzte, zu überprüfen. Danach zeigten die Gäste ab und an aber zielstrebi­gen Konterfußb­all.

Auf der anderen Seite setzte Reus einen Abpraller aus kürzester Distanz neben das Tor, Sekunden später verzog Gio Reyna (30./31.).

Dass Reus im Abseits stehend zurückzog, ermöglicht­e Guerreiro kurz vor der Pause das 1:0. Reyna

hätte eine Vorentsche­idung erreichen können (49.). Es war kein großer Fußball, aber der BVB spielte konzentrie­rt. Immobile, einst in Dortmund gescheiter­t und schon im Hinspiel (1:3) Lazio-torschütze, hing zumeist in der Luft. Nach einer Stunde scheiterte er mit seiner ersten gefährlich­en Aktion am aufmerksam­en Bvb-torwart Roman Bürki.

Lazio war gezwungen, mehr zu riskieren. Da die Dortmunder im Ausspielen ihrer Gelegenhei­ten fahrlässig blieben, kamen die Römer durch Immobiles Elfmeterto­r zurück. Der eingewechs­elte

Nico Schulz war ungelenk in den Zweikampf mit Sergej Milinkovic-savic gegangen, der allerdings schon vor dem Kontakt abhob.

Erling Haaland wird den Schwarz-gelben bis Weihnachte­n und womöglich auch danach schmerzhaf­t fehlen. Vor dem Jahresende stehen für den BVB neben dem Gruppenfin­ale gegen Zenit St. Petersburg (8. Dezember) noch die Ligaspiele gegen Eintracht Frankfurt, den VFB Stuttgart, Werder Bremen und Union Berlin auf dem Programm. Hinzu kommt das Pokal-zweitrunde­nspiel in Braunschwe­ig.

 ?? Foto: Martin Meissner/dpa ?? Hart kämpfen mussten Giovanni Reina (in Gelb) und seine Dortmunder, bis das 1:1 gegen Lazio Rom (mit Francesco Acerbi, Zweiter von rechts) feststand.
Foto: Martin Meissner/dpa Hart kämpfen mussten Giovanni Reina (in Gelb) und seine Dortmunder, bis das 1:1 gegen Lazio Rom (mit Francesco Acerbi, Zweiter von rechts) feststand.

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