Fischstäbchen vom Käpt’n
Der Bild-zeitung haben wir ein Wiedersehen mit Herrn Kaiser zu verdanken. Herr Kaiser ist der Typ, der gefühlte 1001 Jahre für einen großen Versicherungskonzern durchs Werbefernsehen wanderte und freundlich seine Kunden grüßte. Die riefen stets total entzückt zurück: „Hallo, Herr Kaiser.“Für alle, die mit Nachnamen Kaiser heißen, war das Freud und Leid. Am Telefon mussten sie nicht länger „Kaiser – wie König“sagen, sondern konnten auf den munteren Namensvetter verweisen, der in bürgerlichen Leben
Nick Wilder heißt und zwischendurch auch mal im Traumschiff als Schiffsarzt mitwirkte.
Womit wir bei der Seefahrt und bei Käpt’n Iglo wären. Den kennt auch jeder, der mal Kind war, Kinder hatte oder zu viel Werbefernsehen sieht. Jedenfalls handelt es sich um einen älteren Herrn mit ergrautem Haar und Mütze. Sein Job ist es offenbar, sämtliche Fischstäbchen aus den sieben Weltmeeren zu fischen und sie beutefrisch nach Deutschland zu schippern.
Tolle Idee, dachte sich der Cuxhavener Konkurrent Appel Feinkost und heuerte eine ähnliche Werbefigur an, kein Käpt’n, wie das Unternehmen betont, sondern einen „Best-ager im edlen Outfit“. Iglo witterte Irreführung, klagte und verlor. Das nächste Verfahren steht dann womöglich an, wenn Appel seinen Best-ager einfach Herrn König nennt und in der Werbung wirft er dann jedem, der ihn freundlich grüßt, ein Fischstäbchen zu.