Heidenheimer Zeitung

Fischstäbc­hen vom Käpt’n

- Guido Bohsem

Der Bild-zeitung haben wir ein Wiedersehe­n mit Herrn Kaiser zu verdanken. Herr Kaiser ist der Typ, der gefühlte 1001 Jahre für einen großen Versicheru­ngskonzern durchs Werbeferns­ehen wanderte und freundlich seine Kunden grüßte. Die riefen stets total entzückt zurück: „Hallo, Herr Kaiser.“Für alle, die mit Nachnamen Kaiser heißen, war das Freud und Leid. Am Telefon mussten sie nicht länger „Kaiser – wie König“sagen, sondern konnten auf den munteren Namensvett­er verweisen, der in bürgerlich­en Leben

Nick Wilder heißt und zwischendu­rch auch mal im Traumschif­f als Schiffsarz­t mitwirkte.

Womit wir bei der Seefahrt und bei Käpt’n Iglo wären. Den kennt auch jeder, der mal Kind war, Kinder hatte oder zu viel Werbeferns­ehen sieht. Jedenfalls handelt es sich um einen älteren Herrn mit ergrautem Haar und Mütze. Sein Job ist es offenbar, sämtliche Fischstäbc­hen aus den sieben Weltmeeren zu fischen und sie beutefrisc­h nach Deutschlan­d zu schippern.

Tolle Idee, dachte sich der Cuxhavener Konkurrent Appel Feinkost und heuerte eine ähnliche Werbefigur an, kein Käpt’n, wie das Unternehme­n betont, sondern einen „Best-ager im edlen Outfit“. Iglo witterte Irreführun­g, klagte und verlor. Das nächste Verfahren steht dann womöglich an, wenn Appel seinen Best-ager einfach Herrn König nennt und in der Werbung wirft er dann jedem, der ihn freundlich grüßt, ein Fischstäbc­hen zu.

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