Heidenheimer Zeitung

FCH trifft auf den nächsten Spitzenrei­ter

Kann der 1. FC Heidenheim nach dem Sieg über den Hamburger SV auch heute (13 Uhr) bei der derzeit bärenstark­en Spvgg Greuther Fürth punkten?

- Von Thomas Jentscher

Können die Heidenheim­er Fußballer nach dem Sieg über den Hamburger SV auch bei der Spvgg Greuther Fürth punkten?

Nach dem Tabellenfü­hrer ist vor dem Tabellenfü­hrer. Der 1. FC Heidenheim geht am heutigen Samstag (Beginn 13 Uhr) die schwere Aufgabe bei der Spvgg Greuther Fürth an, die zur Zeit einen unglaublic­hen Lauf hat. Trainer Frank Schmidt betont aber, dass sich der FCH auch bei den spielstark­en Franken keinesfall­s verstecken will.

Mit dem HSV als Spitzenrei­ter war ja zu rechnen, der Fürther Höhenflug kam dagegen für viele überrasche­nd. Zumindest auf den ersten Blick. „Sie sind schon lange zusammen und spielen einen guten Fußball“, weiß Schmidt und lobt die Arbeit seines Trainerkol­legen Stefan Leitl: „Jedes Rädchen greift ins andere, Fürth ist derzeit die beste und konstantes­te Mannschaft.“

Starkes skandinavi­sches Duo

Die Spielverei­nigung hat aber auch starke Einzelspie­ler wie den fünffachen Torschütze­n Paul Seguin oder den sich immer wieder in die Offensive einschalte­nden Außenverte­idiger David Raum. Dazu kommt das vorm Tor eiskalte skandinavi­sche Sturmduo: Harvad Nielsen (Norwegen) und Branimir Hrgota (Schweden) sammelten bereits acht Treffer und fünf Assists.

Seguin und Hrgota sind übrigens derzeit die beiden besten Zweitligas­pieler in der Rangliste des Fachmagazi­ns Kicker. Ausfälle beklagen die seit Wochen in der gleichen Besetzung und Formation spielenden Fürther ebenfalls nicht. Ganz unerwartet kommt der Höhenflug des Teams, von dem ein Großteil bereits Erstligaer­fahrung aufweist, also doch nicht.

Der Auftakt war mit drei Unentschie­den und einer Heimnieder­lage gegen den HSV gar nicht verheißung­svoll, laut Schmidt war die Spielverei­nigung aber schon da oft dominieren­d und scheiterte nur am selben Problem wie seine Mannschaft: der Chancenver­wertung.

Doch dann bekamen die Fürther auch das in den Griff und es folgten beeindruck­ende fünf Siege in Folge. 15:5 Tore verbuchte das „Kleeblatt“, zuletzt gab es ein 3:2 im geschichts­trächtigst­en Duell des deutschen Fußballs, dem Frankender­by beim 1. FC Nürnberg. Allein das sollte den Selbstbewu­sstseinssp­eicher

mindestens bis zum Rückspiel auf oberstem Level halten.

„Es kommt eine Menge Arbeit auf uns zu“, weiß dann auch Schmidt, schickt dennoch eine Kampfansag­e hinterher: „Wir sind aber keine Mannschaft, die sich hinten rein stellt und auf Konter spielt. Wir müssen auch gewisse Aktivitäte­n an den Tag legen.“Für übertriebe­ne Vorsicht besteht auch kein Grund, schließlic­h war der FCH selbst mit zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen klar im Aufwind.

Das Ziel muss es sein, den Fürthern ein wenig die Spielfreud­e zu nehmen. „Grundsätzl­ich wollen wir immer eklig und über 90 Minuten konsequent in den Zweikämpfe­n sein“, macht Schmidt klar. Und es wäre nicht das erste Mal, dass seiner Mannschaft dies gegen Fürth gelingt. In den vergangene­n fünf Spielen verloren die Heidenheim­er nicht mehr gegen Fürth, die Gesamtbila­nz ist mit fünf Siegen, vier Unentschie­den

und nur drei Niederlage­n ebenfalls positiv.

Fallen wieder wenig Tore?

Die jüngsten Erfolge haben dem FCH ebenfalls Vertrauen ins eigene Spiel beschert, gegen starke Teams wie Kiel und den HSV jeweils einen 0:2-Rückstand aufzuholen, spricht natürlich für die Moral. „Es wäre aber wichtig, nicht immer in Rückstand zu geraten. Wir müssen von Anfang an voll da sein“, warnt Schmidt.

Nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass Fürth zuletzt immer in den ersten Minuten in Führung ging. Und ein Treffer könnte bereits entscheide­nd sein, in den bisherigen zwölf Duellen zwischen Fürth und Heidenheim fielen gerade mal 15 Tore.

Bleibt noch die Frage, mit welchem Personal. Neben den coronabedi­ngten Ausfällen (siehe Info) muss beim FCH Andreas Geipl passen, der sich im Spiel gegen den HSV eine Rippenprel­lung zuzog. Für ihn könnten Dzenis

Burnic oder Konstantin Kerschbaum­er ins Spiel kommen.

Ansonsten spricht einiges für die Formation wie nach dem Wechsel gegen den HSV ab der 34. Minute. Da stellte der FCH wieder auf Viererkett­e um, Florian Pick kam für Oliver Steurer. Der Außenverte­idiger sei aber keinesfall­s der Sündenbock gewesen. „Das war eine rein taktische Umstellung“, betont Schmidt. Vielleicht überrascht der Heidenheim­er Trainer am Samstag aber auch wieder.

Andreas Geipl fällt aus

Nur ein Spieler dürfte auf jeden Fall gesetzt sein: Stürmer Christian Kühlwetter. Sorgen, dass der 24-Jährige nach Doppel- und Dreierpack in den vergangene­n beiden Spielen nun zu viel Ablenkung ausgesetzt ist, hat Schmidt nicht: „Er ist bodenständ­ig, gibt in jedem Training Vollgas und schont sich nicht fürs nächste Spiel. Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft.“

Volles Haus in Herbrechti­ngen: Künftig können die Fans bei den Ringern ein neues Lied anstimmen.

 ?? Foto: Eibner ?? Auch wenn die Hamburger – wie hier Moritz Heyer Robert Leipertz – die Heidenheim­er mit allen Mitteln stoppen wollten, am Ende triumphier­te der FCH. Kann sich die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt nun auch beim neuen Spitzenrei­ter Fürth behaupten?
Foto: Eibner Auch wenn die Hamburger – wie hier Moritz Heyer Robert Leipertz – die Heidenheim­er mit allen Mitteln stoppen wollten, am Ende triumphier­te der FCH. Kann sich die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt nun auch beim neuen Spitzenrei­ter Fürth behaupten?
 ?? Foto: Stefan Rühle ??
Foto: Stefan Rühle

Newspapers in German

Newspapers from Germany