FCH trifft auf den nächsten Spitzenreiter
Kann der 1. FC Heidenheim nach dem Sieg über den Hamburger SV auch heute (13 Uhr) bei der derzeit bärenstarken Spvgg Greuther Fürth punkten?
Können die Heidenheimer Fußballer nach dem Sieg über den Hamburger SV auch bei der Spvgg Greuther Fürth punkten?
Nach dem Tabellenführer ist vor dem Tabellenführer. Der 1. FC Heidenheim geht am heutigen Samstag (Beginn 13 Uhr) die schwere Aufgabe bei der Spvgg Greuther Fürth an, die zur Zeit einen unglaublichen Lauf hat. Trainer Frank Schmidt betont aber, dass sich der FCH auch bei den spielstarken Franken keinesfalls verstecken will.
Mit dem HSV als Spitzenreiter war ja zu rechnen, der Fürther Höhenflug kam dagegen für viele überraschend. Zumindest auf den ersten Blick. „Sie sind schon lange zusammen und spielen einen guten Fußball“, weiß Schmidt und lobt die Arbeit seines Trainerkollegen Stefan Leitl: „Jedes Rädchen greift ins andere, Fürth ist derzeit die beste und konstanteste Mannschaft.“
Starkes skandinavisches Duo
Die Spielvereinigung hat aber auch starke Einzelspieler wie den fünffachen Torschützen Paul Seguin oder den sich immer wieder in die Offensive einschaltenden Außenverteidiger David Raum. Dazu kommt das vorm Tor eiskalte skandinavische Sturmduo: Harvad Nielsen (Norwegen) und Branimir Hrgota (Schweden) sammelten bereits acht Treffer und fünf Assists.
Seguin und Hrgota sind übrigens derzeit die beiden besten Zweitligaspieler in der Rangliste des Fachmagazins Kicker. Ausfälle beklagen die seit Wochen in der gleichen Besetzung und Formation spielenden Fürther ebenfalls nicht. Ganz unerwartet kommt der Höhenflug des Teams, von dem ein Großteil bereits Erstligaerfahrung aufweist, also doch nicht.
Der Auftakt war mit drei Unentschieden und einer Heimniederlage gegen den HSV gar nicht verheißungsvoll, laut Schmidt war die Spielvereinigung aber schon da oft dominierend und scheiterte nur am selben Problem wie seine Mannschaft: der Chancenverwertung.
Doch dann bekamen die Fürther auch das in den Griff und es folgten beeindruckende fünf Siege in Folge. 15:5 Tore verbuchte das „Kleeblatt“, zuletzt gab es ein 3:2 im geschichtsträchtigsten Duell des deutschen Fußballs, dem Frankenderby beim 1. FC Nürnberg. Allein das sollte den Selbstbewusstseinsspeicher
mindestens bis zum Rückspiel auf oberstem Level halten.
„Es kommt eine Menge Arbeit auf uns zu“, weiß dann auch Schmidt, schickt dennoch eine Kampfansage hinterher: „Wir sind aber keine Mannschaft, die sich hinten rein stellt und auf Konter spielt. Wir müssen auch gewisse Aktivitäten an den Tag legen.“Für übertriebene Vorsicht besteht auch kein Grund, schließlich war der FCH selbst mit zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen klar im Aufwind.
Das Ziel muss es sein, den Fürthern ein wenig die Spielfreude zu nehmen. „Grundsätzlich wollen wir immer eklig und über 90 Minuten konsequent in den Zweikämpfen sein“, macht Schmidt klar. Und es wäre nicht das erste Mal, dass seiner Mannschaft dies gegen Fürth gelingt. In den vergangenen fünf Spielen verloren die Heidenheimer nicht mehr gegen Fürth, die Gesamtbilanz ist mit fünf Siegen, vier Unentschieden
und nur drei Niederlagen ebenfalls positiv.
Fallen wieder wenig Tore?
Die jüngsten Erfolge haben dem FCH ebenfalls Vertrauen ins eigene Spiel beschert, gegen starke Teams wie Kiel und den HSV jeweils einen 0:2-Rückstand aufzuholen, spricht natürlich für die Moral. „Es wäre aber wichtig, nicht immer in Rückstand zu geraten. Wir müssen von Anfang an voll da sein“, warnt Schmidt.
Nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass Fürth zuletzt immer in den ersten Minuten in Führung ging. Und ein Treffer könnte bereits entscheidend sein, in den bisherigen zwölf Duellen zwischen Fürth und Heidenheim fielen gerade mal 15 Tore.
Bleibt noch die Frage, mit welchem Personal. Neben den coronabedingten Ausfällen (siehe Info) muss beim FCH Andreas Geipl passen, der sich im Spiel gegen den HSV eine Rippenprellung zuzog. Für ihn könnten Dzenis
Burnic oder Konstantin Kerschbaumer ins Spiel kommen.
Ansonsten spricht einiges für die Formation wie nach dem Wechsel gegen den HSV ab der 34. Minute. Da stellte der FCH wieder auf Viererkette um, Florian Pick kam für Oliver Steurer. Der Außenverteidiger sei aber keinesfalls der Sündenbock gewesen. „Das war eine rein taktische Umstellung“, betont Schmidt. Vielleicht überrascht der Heidenheimer Trainer am Samstag aber auch wieder.
Andreas Geipl fällt aus
Nur ein Spieler dürfte auf jeden Fall gesetzt sein: Stürmer Christian Kühlwetter. Sorgen, dass der 24-Jährige nach Doppel- und Dreierpack in den vergangenen beiden Spielen nun zu viel Ablenkung ausgesetzt ist, hat Schmidt nicht: „Er ist bodenständig, gibt in jedem Training Vollgas und schont sich nicht fürs nächste Spiel. Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft.“
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